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Schauspielerin im Interview: Diana Amft: "Manchmal habe ich Rotz und Wasser geheult"

Schauspielerin im Interview

Diana Amft: "Manchmal habe ich Rotz und Wasser geheult"

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    Schauspielerin Diana Amft ist zusammen mit Uwe Ochsenknecht in dem Film "der Bulle und das Landei" am Donnerstag um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen.
    Schauspielerin Diana Amft ist zusammen mit Uwe Ochsenknecht in dem Film "der Bulle und das Landei" am Donnerstag um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen. Foto: Henning Kaiser dpa/lnw

    Frau Amft, im Film „Der Bulle und das Landei“ ermitteln Sie zusammen mit Uwe Ochsenknecht mit viel Humor im Eifelstädtchen Monreal. Sind Sie selbst auf dem Land groß geworden?

    Diana Amft: Ich bin in Gütersloh geboren und verglichen mit großen Städten ist das ziemlich ländlich. Außerdem habe ich lange in München studiert. Da ist auch jeder Stadtteil wie ein kleines feines Dorf (lacht). Aber genau das macht München so gemütlich.

    Mögen Sie eher das entschleunigte Leben oder brauchen Sie das Tempo der Großstadt?

    Amft: Stimmt. Wenn ich von der Großstadt aufs Land komme, habe ich tatsächlich immer das Gefühl, dass es weniger hektisch wirkt. Ich mag es, wenn ich Blätter statt grauem Beton sehe.

    "Der Bulle und das Landei": Für Amft ist Ochsenknecht großartiger Kollege

    Uwe Ochsenknecht kommt ja manchmal so ein wenig schräg und witzig rüber als Typ. Was halten Sie von ihm?

    Amft: Er ist großartiger Partner und Kollege. Er ist sehr professionell. Wir sind uns beim Spielen sehr ähnlich, legen uns nichts zurecht und sind dann manchmal selbst überrascht, was da alles dabei rauskommt. Das ist schon besonders bei uns. Über die Jahre hinweg ist eine Freundschaft entstanden. Uwe hat einen tollen Humor.

    Schlagartig berühmt wurden Sie 2008 als tollpatschige Assistenzärztin Gretchen Haase in „Doctor’s Diary“. Noch heute werden Sie gerne für leichte Charaktere besetzt. Nervt Sie das?

    Amft: Nein, überhaupt nicht. Am Theater sagt man: Komödie ist Königsdisziplin. Wenn man es analysiert, ist Humor gar nicht so leicht zu bedienen. Es ist harte Arbeit, Szenen richtig leicht wirken zu lassen. Man hat da keinen Clown verschluckt und wirkt dann lustig, sondern man muss ganz präzise arbeiten. Es ist ein schmaler Grat, dass es witzig wirkt. Ein wenig zu viel, und schon kommt es nicht mehr lustig rüber. Ich nehme die Figuren megaernst, darf das auch beim Spielen nicht selber lustig finden, sondern muss ihre Probleme ernst nehmen. Insofern: Gute Komödien sind immer wieder eine große Herausforderung.

    Diana Amft wurde an zwölf Schauspielschulen abgelehnt

    Sie wirken auch so optimistisch. Hat Ihnen Ihre positive Einstellung auch geholfen, als Sie vor Ihrer Karriere zunächst an sage und schreibe zwölf Schauspielschulen abgelehnt wurden? Andere hätten das Handtuch geworfen. Warum Sie nicht?

    Amft: (lacht) Das frage ich mich heute auch manchmal. Aber man kann es auch so sehen: Ich hatte das große Glück, dass ich früh mit der Frage konfrontiert wurde: Schaffst du es, auch mit Niederlagen umzugehen? Ich war halt wie ein Stehaufmännchen. Manchmal habe ich Rotz und Wasser geheult, weil ich von manch einem Dozenten nicht sehr freundlich behandelt wurde. Da sage ich übrigens ganz ehrlich: Dozenten an Schauspielschulen sollten da ein bisschen vorsichtiger und sensibler sein, denn sie jonglieren mit den Träumen junger Menschen. Einmal bin ich sogar während des Vorspielens ausgelacht worden. Das war die Höchststrafe. Aber – wie gesagt – ich habe mir die Tränen abgewischt und gesagt: Die Schule soll es wohl nicht sein … Ich habe nie aufgehört, an mich zu glauben.

    Warum haben Sie nicht einfach gesagt: Ihr könnt mich mal, ich werde jetzt Ärztin?

    Amft: Ich habe eben schon als Kind gerne geschauspielert. Im Kindergarten war ich voll enttäuscht, dass ich bei Hänsel und Gretel nicht die Gretel sein durfte, sondern die Hexe spielen musste. Am Ende fand ich diese Rolle aber ganz spannend, weil die viel mehr zu spielen hatte. So kam es, dass ich als Mädchen kurzzeitig mal Hexe werden wollte. Ich spiele eben einfach gerne. Das begleitet mich bis heute.

    Sie haben in München studiert und acht Jahre dort gelebt. Was ist von Bayern hängen geblieben?

    Amft: Na, ich begrüße heute noch die Leute mit Servus (lacht). Es war eine tolle, intensive Zeit. Das waren meine Anfänge … Im Sommer raus zum Starnberger See – das war richtig schön. Ich hatte sehr viel WG-Leben. Aber als Student ist es im teuren München nicht ganz so einfach. Aber wir haben uns halt dann in der Wohngemeinschaft getroffen und sind nicht ausgegangen. Oder haben an der Isar gesessen. Ich merke gleich, dass sich da wieder die bayerische Melodie einschleicht. Ja mei. Ich erinnere mich unglaublich gerne an die Zeit. Denn ich verbinde München immer mit Sonnenschein. Ach, und die Biergärten – die habe ich so in keiner Stadt gesehen. Wenn ich jetzt weiter an München denke, möchte ich diesen Sommer am liebsten dort verbringen.

    Der Film „Der Bulle und das Landei“ mit Diana Amft läuft am Donnerstag, 21. April, um 20.15 Uhr im Ersten.

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