Der Hamburg wird seit über einer Woche im französischen Überseegebiet Polynesien vermisst. Der Mann und seine Freundin hatten im Rahmen ihrer Weltumsegelung mit ihrem Katamaran einen Zwischenstopp auf Nuku Hiva eingelegt, die zu den Marquesas-Inseln gehört.
Nach Angaben seiner Freundin war der 40-Jährige am vorvergangenen Sonntag auf Einladung eines einheimischen Jägers zu einer Bergtour aufgebrochen. Nach einer Weile sei dieser allein aus dem Tal zurückgekehrt und habe der Frau berichtet, ihr Freund sei verletzt und bräuchte dringend Hilfe. Sie sei mitgekommen, doch plötzlich habe er sie mit einer Waffe bedroht, sexuell belästigt und am Ende an einen Baum gebunden. Sie konnte sich allein befreien und alarmierte die Behörden.
Polizeibeamte durchsuchten die Insel - und fanden eine frische Feuerstelle mit menschlichen Knochenresten, Zähnen und Kleidung. Neuen Angaben der Ermittler zufolge stammen die gefundenen Knochen und Kleidungsstücke aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich von dem 40-Jährigen. Letzte Gewissheit soll nun noch eine DNA-Analyse bringen.
Kannibalismus gehörte bis 1800 zur Kultur auf den Inseln
Die Ermittler fahnden nun nach dem 31-jährigen Jäger wegen des Verdachts auf Mord, Entführung und sexueller Gewalt. Ob er alleine handelte oder Komplizen hatte, ist noch nicht bekannt.
Französisch-Polynesien liegt im Pazifik, die bekannteste Insel ist Tahiti. Auf den Marquesas-Inseln gehörte Kannibalismus bis etwa 1800 zur Kultur der Bewohner. AZ, afp