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Billig-Silikon: Deutsche Behörde rät: Frauen mit Brustimplantaten sollen in die Klinik

Billig-Silikon

Deutsche Behörde rät: Frauen mit Brustimplantaten sollen in die Klinik

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    Frankreich empfiehlt die Entfernung von bestimmten Silikon-Einlagen. Die können reißen und dann Krebs erregen.
    Frankreich empfiehlt die Entfernung von bestimmten Silikon-Einlagen. Die können reißen und dann Krebs erregen. Foto: dpa

    Im Unterschied zur französischen Regierung empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Frauen mit potenziell gefährlichen Brustimplantaten aus Frankreich nicht pauschal die Entfernung des Silikonprodukts. Betroffene Frauen sollten zum Arzt oder in die Klinik gehen, in der sie operiert worden seien, sagte Institutssprecher Maik Pommer.

    Kliniken sollen Patientinnen kontaktieren

    Individuell müsse dann entschieden werden, ob eine Entfernung des Implantats nötig und sinnvoll sei, erklärte Pommer, der von einer "individuellen Risikoabwägung" sprach: Nutzen und Risiko eines operativen Eingriffs müssten für jede Patientin im Einzelfall abgewogen werden. Auch die Kliniken seien aufgerufen worden, ihre Patientinnen zu kontaktieren, sagte Pommer. "Im besten Fall" wüssten die Frauen, ob sie ein Implantat der französischen Firma bekommen hätten, sagte er.

    Die häufigsten Fragen und Antworten.

    Was sollten betroffene Frauen mit PIP-Implantaten jetzt tun?

    Anrufe verunsicherter Frauen zeigten aber, dass dies nicht immer der Fall sei. In den Kliniken sei allerdings exakt dokumentiert, welches Produkt der Patientin implantiert worden sei, betonte er. Wie viele Frauen in Deutschland das Implantat der südfranzösischen Firma Poly Implant Prothèse (PIP) bekommen haben, ist unklar. Nach Worten Pommers werden entsprechende Zahlen nicht erhoben.

    19 Frauen in Deutschland ist das Implantat gerissen

    Die französischen Behörde für die Sicherheit von  Medizinprodukten (Afssaps) hatte bereits im Frühjahr 2010 Vermarktung, Export und  weitere Verwendung von mit Silikon-Gel gefüllten Brustimplantaten  der Firma PIP europaweit untersagt. Die Kissen reißen leicht, dann drohen den Frauen Entzündungen. (Hier die Testergebnisse der französischer Behörde auf Deutsch)

    In einem früheren Interview hatte Pommer erklärt, dass in Deutschland bisher 19 Frauen das Implantat gerissen sei. Das Unternehmen hatte für die Produkte Industriesilikon statt teureres medizinisches Silikon verwendet.

    Das französische Gesundheitsministerium hat jüngst eine vorsorgliche Entfernung der Billig-Silikon-Implantate empfohlen. Nach Angaben der Tageszeitung "Le Figaro" wurde den 30 000 betroffenen Frauen zu einer weiteren Operation geraten.  AZ/dapd

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