Der Pfändertunnel bei Bregenz am Bodensee: Fast jeder, der aus unserer Region Richtung Vorarlberg und in die Schweiz musste, ist schon einmal durch ihn durchgefahren. Pfändertunnel erhält mit Mindelheimer Hilfe eine zweite Röhre wird der Verkehr von Donnerstag an vierspurig durch zwei Röhren rollen. Damit verschwindet ein Flaschenhals, der häufig lange Staus verursacht hat. Die Eröffnung der zweiten Röhre im 6,5 Kilometer langen Tunnel hat aber auch unliebsame Konsequenzen.
Pfändertunnel vierspurig: Wie lange wurde gebaut?
Der Pfändertunnel wurde am 10. Dezember 1980 dem Verkehr übergeben - damals war er nur einspurig in jede Richtung gebaut, um Kosten zu sparen. 26 Jahre später wurde dann mit dem Bau der neuen Weströhre begonnen, Spatenstich für den Bau einer Brücke am Südportal war am 28. April 2006. Durchschnittlich 20 Meter pro Tag kamen die Bergbauingenieure und Arbeiter in den kommenden Jahren im Tunnel selbst voran.
Wie teuer war der Bau?
Nachdem die Weströhre des Pfändertunnels fertig war, wurde der ältere Teil generalsaniert. Insgesamt kosteten Bau und Renovierung fast 230 Millionen Euro.
Wie sicher ist der neue vierspurige Pfändertunnel?
Das ist der Pfändertunnel
Der Pfändertunnel an der deutsch-österreichischen Grenze dient als Umfahrung der Stadt Bregenz.
Eröffnung: 10. Dezember 1980, zunächst einspurig in beide Richtungen
Länge: rund 6700 Meter
Höhe: 4,70 Meter
Vierspurig: seit Juli 2013
Kosten für Sanierung und vierspurigen Ausbau: über 200 Millionen Euro
Belastung: rund 30.000 Fahrzeuge pro Tag, davon 5000 Lkw
Maut: Vignettenpflicht
Er gilt als sehr sicher. Alle knapp 100 Meter gibt es Feuerlöscheinrichtungen, alle 800 Meter Pannenbuchten. Zudem gibt es Verbindungen zwischen beiden Röhren, durch die man sich im Notfall flüchten kann.
Was sind die Vorteile des vierspurigen Tunnels?
Im Pfändertunnel gab es in den vergangenen Jahren immer wieder schwere Unfälle im Begegnungsverkehr. Das wird nun der Vergangenheit angehören. Zudem soll es weniger Staus geben.
Maut: Was ändert sich für Autofahrer?
Es wird teurer. Die österreichische Autobahngesellschaft Asfinag stellt in der Nacht zum Donnerstag den Verkauf der sogenannten Korridorvignette ein. Das Tages-Pickerl für zwei Euro war eine Maut-Sonderlösung am Pfändertunnel. Vor allem Urlauber auf der Durchreise in die Schweiz nutzten es. Auch die bisherige Sonderregelung für einen etwa sechs Kilometer langen Abschnitt der Inntalautobahn nach dem oberbayerischen Grenzübergang Kiefersfelden wird aufgehoben. In Zukunft will Österreich bei der Vignettenpflicht keine Ausnahmen mehr machen.
Was heißt das für Fahrten Richtung Schweiz?
Künftig müssen Autofahrer auf der Durchfahrt in die Schweiz mindestens die 10-Tages-Vignette für 8,30 Euro kaufen. Ab Dezember soll sie 8,50 Euro kosten.
Pfändertunnel ausgebaut: Warum droht trotzdem ein Verkehrschaos?
Befürchtet wird, dass viele Urlauber, die sich die Maut sparen wollen, nun wieder auf die Nebenstraßen am Bodensee entlang ausweichen. Vor allem der Lindauer Stadtteil Zech und die Stadt Bregenz würden darunter leiden, sagt der örtliche Landrat. "Die Städte ersticken jetzt schon im Sommer im Verkehr." dpa, AZ