"Das Jenke Experiment" auf RTL: Er hat vier Wochen lang exzessiv getrunken. Schon morgens gab es bei ihm zum Frühstück Wein. Jenke von Wilmersdorff ist für extreme Selbstversuche bekannt. Für den TV-Sender RTL wurde er ein körperliches und psychisches Wrack und trank vier Wochen lang Alkohol.
"Das Jenke Experiment": RTL wirbt offensiv
RTL wirbt offensiv mit einem Mann, der sich dem Alkohol hingibt. Nicht jeder findet das gut. Gesundheitsminister Daniel Bahr ist der Meinung, "es ist vollkommen unangemessen, auf diese Art und Weise mit diesem Schicksal umzugehen". Ist es das wirklich? Könnte das Experiment nicht abschreckend sein und damit einen präventiven Charakter haben?
Vor 40 Jahren: Abschreckung als Präventionsmaßnahme
Nein, sagt auch Christa Merfert-Diete von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Sie schließt sich der Ansicht des Gesundheitsministers an. Es widerspreche der heutigen Art der Prävention. "Vor 40 Jahren arbeitete man bei der Prävention mit Abschreckung. Man zeigte Bilder von alkoholabhängigen Menschen, die in der Gosse liegen", sagt Merfert-Diete. "Das war genauso ein schlechtes Beispiel, wie es das Jenke-Experiment heute sein könnte."
Könnte der Nachahmung dienen
Es könnte der Nachahmung dienen, glaubt die Expertin. "Alles was extrem ist, wird angeschaut." Auch Jugendliche sehen sich vermutlich das TV-Experiment an. Nach heutigen Prävention-Standards sei gerade der Einfluss von Erwachsenen wichtig. "Welcher im Falle des Jenke-Experiments negativ wäre", sagt Merfert-Diete. Prävention in 2013 ziele vielmehr darauf ab, zu informieren, außerdem setzt sie auf "die Einschränkung der Werbung mit Alkohol".
Extreme gesundheitliche Belastung
Die Expertin rät, eher auf die Gefahren von Alkohol hinzuweisen, anstatt sie am eigenen Leib auszuprobieren. "Der Reporter setzt sich für eine Sendung extremen gesundheitlichen Belastungen aus. Seine Organe werden zum Beispiel in Mitleidenschaft gezogen." Ob Jenke von Wilmsdorff durch vier Wochen Exzess-Trinken gesundheitliche Probleme hat oder nicht, vermutlich werden viele Zuschauer heute Abend verfolgen, wie es dem Reporter erging. (kat)