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Schweröl abgepumpt: Costa Concordia: Fünf Leichen gefunden

Schweröl abgepumpt

Costa Concordia: Fünf Leichen gefunden

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    Das gekenterte Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" vor der Küste von Giglio, Italien. Foto: Luca Zennaro/Archiv dpa
    Das gekenterte Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" vor der Küste von Giglio, Italien. Foto: Luca Zennaro/Archiv dpa

    Im Wrack der Costa Concordia wurden fünf weitere Leichen geortet. Das teilte der Chef des Bergungsteams am Donnerstag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa mit. Die Leichen aus dem Kreuzfahrtschiff zu bergen werde ein paar Tage dauern. Bislang wurden 25 Tote geborgen, sieben Menschen galten noch als vermisst.

    Costa Concordia: Gefahr einer Umweltkatastrophe ist gebannt

    Es gibt auch eine gute Nachricht: Die Gefahr einer großen Umweltkatastrophe durch auslaufendes Schweröl der gekenterten Costa Concordia ist gebannt. Noch am Donnerstag sollte der letzte Treibstoff aus dem havarierten Kreuzfahrtschiff abgepumpt sein. Am Freitag würden die Arbeiten endgültig beendet, sagte am Donnerstag der Bürgermeister der betroffenen Insel Giglio, Sergio Ortelli, laut Nachrichtenagentur Ansa. "Damit schließt ein Kapitel", sagte Ortelli in Florenz. Die Costa Concordia war am 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Ferieninsel Giglio im Mittelmeer havariert.

    Bergung des 290 Meter langen Schiffes dauert bis zu zwölf Monate

    Schifffahrt: Wie ein Ozeanriese gesteuert wird

    Für die Führung eines Ozeanriesen in der Größe der «Costa Concordia» sind in der Regel mindestens fünf Nautiker verantwortlich.

    Zu diesen erfahrenen Seemännern gehören: Kapitän, Staffkapitän (auch für die Verwaltung der Besatzung zuständig) und drei Wachoffiziere.

    Nach Angaben des Präsidenten des Verbandes Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere, Christoph Wand, muss rund um die Uhr mindestens einer von ihnen die Fahrt überwachen.

    Das letzte Wort hat stets der Kapitän.

    Das Schiff kann auf dem offenen Meer per Autopilot gesteuert werden.

    Dazu stellt der Schiffsführer einen bestimmten Kurs ein, der Ozeanriese fährt dann automatisch in die vorgegebene Himmelsrichtung.

    Soll das Schiff selbstständig eine vorgegebene Route fahren, kommt Wand zufolge der sogenannte Trackpilot zum Einsatz.

    Hilfe bei der Überwachung der Position gibt das Satelliten-Navigationssystem GPS. Das Radar zeigt aus dem Wasser ragende Felsen und bewegliche Hindernisse wie Schiffe oder Eisberge an.

    Daneben sind elektronische Seekarten sowie Geräte zur Messung der Wassertiefe, Geschwindigkeit und des Windes wichtig.

    Die Messinstrumente müssen ständig beobachtet werden. Auch der Blick in die Umgebung ist immer wieder notwendig.

    Die Technik hilft lediglich zu erkennen, ob sich etwa ein anderes Fahrzeug nähert.

    Um die Route zu ändern, sind Menschen nötig. Im Hafen werden Schiffe in der Regel manuell gesteuert.

    In den Tanks waren nach früheren Angaben etwa 2380 Kubikmeter Treibstoff, überwiegend gefährliches Schweröl. Mit dem Abpumpen war eine niederländische Spezialfirma wochenlang beschäftigt. Messungen hätten gezeigt, dass das Wasser rund um das Wrack kristallklar und sauber geblieben sei, erklärte der Bürgermeister.

    Seine größte Sorge ist jetzt die Bergung des 290 Meter langen Schiffes, die zehn bis zwölf Monate dauern dürfte. Offen ist, ob das teilweise vollgelaufene Schiff nach dem Aufrichten zerteilt werden muss oder aber an einem Stück abtransportiert werden kann. Die Reederei Costa Crociere will demnächst bekanntgeben, welche Firma das Schiff beseitigen soll.

    Kapitän Schettino steht weiter unter Hausarrest

    Gegen den Kapitän Francesco Schettino (52) wird seit dem Unfall unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung ermittelt. Schettino steht unter Hausarrest. Das Schiff war auf seiner nächtlichen Fahrt zu nahe an die Insel herangekommen und hatte dabei einen Felsen gerammt. dpa

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