Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Hollywood: Clint Eastwood verteidigt seinen Film "American Sniper"

Hollywood

Clint Eastwood verteidigt seinen Film "American Sniper"

    • |
    Mit seinem Film "American Sniper" löst Clint Eastwood eine Dabatte über Gewalt aus. (Foto: afp)
    Mit seinem Film "American Sniper" löst Clint Eastwood eine Dabatte über Gewalt aus. (Foto: afp) Foto: Mladen Antonov

    Clint Eastwood gilt als gelassener Mensch. Wahrscheinlich kann er auch gut leben mit der Kritik, die der Dokumentarfilmer Michael Moore an seinem Film "American Sniper" geübt hat. Moore, scharfer Kritiker des Irak-Kriegs, findet den eben in Deutschland angelaufenen Eastwood-Film – gestern im Feuilleton unserer Zeitung besprochen – einfach schrecklich. Der Actionstreifen basiert auf der wahren Geschichte des US-Scharfschützen Chris Kyle, der mindestens 160 feindliche Soldaten während seiner vier Einsätze im Irak-Krieg erschossen haben soll. "Scharfschützen sind keine Helden", sagt Moore.

    Eastwood verteidigt seinen Film "American Sniper"

    Der 84-jährige Clint Eastwood reagierte auf seine Weise: "Das größte Anti-Kriegs-Statement, das ein Film machen kann, ist zu zeigen, was ein Krieg der Familie antut und den Menschen, die ins zivile Leben zurückkehren."

    "American Sniper" ist weder die Arbeit eines reaktionären Ewig-gestrigen noch ein Anti-Kriegs-Film. Eastwood zeichnet diesen Kyle als Schattenmann, der zwischen den Welten wandert. Der heimatlos zu Hause bei seiner Ehefrau herumhängt und im Irak dann ein Schießautomat ist.

    Bekannt wurde Clint Eastwood als Westernstar

    Kennengelernt hat die Welt Eastwood als Cowboy in den späten 50ern in der Serie "Rawhide". Dass er in den 60er Jahren nach Italien ging, war eine weise Entscheidung. Der Amerikaner Eastwood machte den Italo-Western zum Edel-Genre. In den „Dollar“-Western und in „Zwei glorreiche Halunken“ wurde er zur coolen Socke. Mit zusammengekniffenen Augen, einem merkwürdigen Hut auf dem Kopf und einem Poncho um den schlanken Leib lehrte er Ganoven das Fürchten. Vom harten Hund kam er lange nicht los. Der Mann, der auch gut singen kann und vor kurzem mit dem Film „Jersey Boys“ dem Pop-Quartett Four Seasons eine Hommage gewidmet hat, bediente gern die Action-Fans. Seine "Dirty Harry"-Filme bewiesen, dass Eastwood das Klischee des harten Mannes genoss. Ob als zweifacher Gewinner des Regie-Oscars oder als Darsteller, treu blieb sich Eastwood als Mann der wenigen Worte. So sparsam, wie er sprach, so ruhig waren auch die Bilder seiner Filme.

    Clint Eastwood in der Kritik

    Wie gut er mit seinem Ruf als angeblich republikanischer Hardliner umgehen konnte, belegt unter anderem der Film "Gran Torino". Wo Eastwood zeigte, dass Vorurteile gegenüber Ausländern tatsächlich Vorurteile sein können.

    Dass er sich ganz amerikanisch fürs Gemeinwohl einsetzen kann, bewies er als Bürgermeister der kalifornischen Kleinstadt Carmel. Privat war sein Leben unterschiedlich sortiert. Eastwood hat sieben Kinder aus ehelichen und nichtehelichen Beziehungen. Im August 2013 trennte sich Eastwood nach 17 Jahren Ehe von seiner Frau Dina. Seine Leidenschaft für das Kino aber ist geblieben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden