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Der Fall eines Fernsehstars: Charlie Sheen: Serie eingestellt, Sorgerecht verloren

Der Fall eines Fernsehstars

Charlie Sheen: Serie eingestellt, Sorgerecht verloren

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    Charlie Sheen sorgt mit seinen Eskapaden ständig für neue Schlagzeilen. dpa
    Charlie Sheen sorgt mit seinen Eskapaden ständig für neue Schlagzeilen. dpa

    Eine Zeit lang war der Witz gut: Dass Charlie Sheen ein Vermögen verdient, indem er schlicht er selbst ist. Der chauvinistische, eitle, pichelnde Schürzenjäger namens Onkel Charlie, den er seit 2003 für ganze 1,2 Millionen Dollar pro Folge in „Two and a half men“, einer der erfolgreichsten Comedyserien der Fernsehgeschichte, spielte, hatte doch sehr viel gemein mit dem Star, der seine Frauen regelmäßig wechselte und betrog und immer wieder dem Alkohol verfiel. Inzwischen aber ist der Witz schal geworden. Wie Onkel Charlie zu sein nämlich, wäre für Herrn Sheen heute eine eindeutige Verbesserung.

    In dieser Woche allein hat er dafür gesorgt, dass die Erfolgsserie eingestellt und ihm das Sorgerecht für seine knapp zweijährigen Zwillingssöhne entzogen wird. Sheen nämlich hat zuerst seinen Produzenten Chuck Lorre öffentlich als „vergiftete kleine Made“ beschimpft, der er „nichts als Schmerz“ wünsche, und dann seiner Ex-Frau eine nicht minder wuchtige Morddrohung zukommen lassen: „Ich werde deinen Kopf abschneiden, ihn in eine Schachtel packen und deiner Mutter schicken.“ Brooke Mueller, die von Sheen bereits 2009 mit einem Messer angegriffen worden war, hatte die unrechtmäßig vom Vater abgeholten Kinder zurückgefordert. Schließlich holte die Polizei die Jungen ab und ein Gericht, dem Mueller sagte, sie fürchte, Sheen sei „derzeit geisteskrank“, verhängte im Eilverfahren eine Kontaktsperre.

    Charlie Sheens verlorenes Sorgerecht

    Die Verantwortlichen des Fernsehsenders CBS werden Frau Mueller wohl zustimmen und auf einen ähnlichen Richterspruch hoffen. Nachdem der beleidigte Produzent Chuck Lorre nämlich das sofortige Ende der Serie angekündigt hatte, kündigte wiederum Charlie Sheen postwendend an,

    Ganz so gesetzt fallen seine Kommentare sonst nicht aus. Mitten in dieser Woche der Selbstdemontage nämlich sprach er auch mit NBC und verlautbarte, er sehe es gar nicht ein, sich auf leisen Sohlen um Schadensbegrenzung zu bemühen: „Ich habe es satt, so zu tun, als sei ich nichts Besonderes.“ Er sei nämlich ein „übermenschlicher Rockstar vom Mars“, in dessen Adern „Tigerblut“ fließe, er verfüge über eine „Adonis-DNA“. Das immerhin klingt fast schon wieder nach Onkel Charlie, der manchmal allein ganze zweieinhalb Männer markiert. Fehlen nur die eingespielten Lacher – dann nämlich könnte man sich sicher sein, dass das alles mehr ironisch als verrückt ist. (mit dapd)

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