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Unfall in Autobahntunnel: Busunglück mit 28 Toten: Drei Mädchen erwachen aus Koma

Unfall in Autobahntunnel

Busunglück mit 28 Toten: Drei Mädchen erwachen aus Koma

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    Eine Woche nach dem schweren Busunglück in der Schweiz sind alle verletzten Kinder außer Lebensgefahr. Drei schwer verletzte Mädchen, die noch in der Schweiz behandelt werden, erwachten aus dem künstlichen Koma und konnten sich mit ihren Eltern verständigen, wie die Universitätsklinik Lausanne mitteilte. "Für die drei beginnt ein langer Weg der Genesung", erklärte die Klinik. Es wird erwartet, dass sie wie die anderen verletzten Kinder bald zur Weiterbehandlung nach Belgien gebracht werden können.

    Trauerfeier für die Toten des Busunglücks

    Schwere Unglücke in Straßentunneln

    24. März 1999 zwischen Frankreich und Italien: Im Montblanc-Tunnel geht ein belgischer Lastwagen in Flammen auf, das Feuer greift auf andere Fahrzeuge über. In dem Inferno sterben 39 Menschen.

    6. August 2001 in Österreich: Im Gleinalmtunnel in der Steiermark sterben ein niederländisches Urlauberpaar und seine drei Kinder. Ihr Minivan gerät nach dem Zusammenstoß mit einem Auto in Brand.

    17. Oktober 2001 in Dänemark: Am Ende des Guldborgsund-Tunnels prallt ein Laster auf ein Auto, weitere Fahrzeuge rasen in die Unglücksstelle. Fünf Menschen sterben.

    24. Oktober 2001 in der Schweiz: Bei einem Brand im Gotthardtunnel kommen elf Menschen ums Leben. Zwei Lastwagen waren wenige Kilometer vor dem Südportal des Tunnels frontal zusammengeprallt.

    7. Juni 2003 in Italien: Auf dem Weg an die Adria schrammt ein Doppeldecker-Bus aus Gladbeck in einem Tunnel bei Venedig an der Tunnelwand entlang und stürzt um. Es gibt sechs Tote.

    4. Juni 2005 zwischen Frankreich und Italien: Im Fréjus-Tunnel gerät ein mit Reifen beladener Lastwagen in Brand. Die Flammen erfassen weitere Fahrzeuge. Zwei Menschen sterben.

    25. Dezember 2005 in Deutschland: Im Mauernried-Tunnel (Baden- Württemberg) prallt ein Personenwagen gegen die Tunnelwand und wird in den Gegenverkehr geschleudert. Fünf Insassen kommen ums Leben.

    23. September 2006 in der Schweiz: Im Viamala-Tunnel prallt ein Bus mit einem Personenwagen zusammen. Bei dem anschließenden Brand sterben neun Menschen.

    21. Februar 2009 in Österreich: Im Tauerntunnel löst ein belgischer Reisebus einen Serienunfall aus. Neun Menschen werden verletzt. Das Unglück weckt Erinnerungen an ein Inferno in diesem Tunnel zehn Jahre zuvor: Am 29. Mai 1999 hatte ein mit Lackprodukten beladener Lastwagen bei einem Auffahrunfall eine Massenkarambolage und ein Feuer ausgelöst. Damals kamen zwölf Menschen ums Leben.

    Im belgischen Lommel findet heute Vormittag eine Trauerfeier für die bei dem Busunglück in der Schweiz verunglückten Kinder und Begleiter statt. Neben Freunden und Angehörigen der Toten nehmen Premierminister Elio Di Rupo, das Königspaar und der belgische EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy an der Zeremonie teil. 9000 Menschen werden erwartet. Aus den Niederlanden reisen Kronprinz Willem-Alexander und seine Frau Maxima sowie Regierungschef Mark Rutte an. Auch die Schweizer Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf nimmt teil.

    22 Schulkinder und sechs Erwachsene starben

    Busunglücke mit Schülern

    Schon zahlreiche Kinder und Jugendlichen sind bei Busfahrten zur Schule oder auf Klassenreisen verunglückt.

    Januar 2004: Bei einem Schulbusunfall im Schweizer Kanton Wallis werden sechs Kinder verletzt. Der Bus war auf schneebedeckter Straße ins Rutschen geraten. Er schlitterte etwa 40 Meter einen Abhang hinunter.

    Juli 2004: Beim Auffahrunfall zweier Reisebusse in der Schweiz werden 14 Schüler aus Baden-Württemberg verletzt. Die Jugendlichen aus dem Raum Heilbronn waren auf der Rückreise von einer Schulfahrt nach Italien.

    Juni 2005: Am Hamburger Elbtunnel fährt ein voll besetzter Bus mit Schülern aus dem nordrhein-westfälischen Lübbecke auf einen im Stau haltenden Lastwagen auf. 20 Kinder, ihre Lehrerin und drei Autofahrer werden verletzt.

    Februar 2006: Drei Schüler sterben in Coppenbrügge in Niedersachsen: Ihr Bus wird bei Schneetreiben von einem entgegenkommenden, mit Eisenteilen beladenen Lastwagen gerammt und aufgeschlitzt.

    Mai 2008: Bei einem Unfall mit einem Schulbus nahe Hohenlockstedt in Schleswig-Holstein kommt ein Autofahrer ums Leben. Die Busfahrerin sowie drei Jugendliche und ein weiterer Autofahrer werden leicht verletzt. Die übrigen etwa 50 Kinder kommen mit dem Schrecken davon.

    Februar 2010: Beim Unfall eines Doppeldeckerbusses werden in Österreich 32 junge ungarische Wintersportler verletzt. Der Bus mit etwa 80 Jugendlichen kam auf dem Weg ins Kärntner Skigebiet Innerkrems von der schneeglatten Straße ab und stürzte in einen Graben.

    Mai 2011: Auf einer Klassenfahrt werden drei Jugendliche und drei Erwachsene aus Bayern bei einem Busunglück in Slowenien zum Teil schwer verletzt. Sie waren zur Feier ihres Mittelschulabschlusses nach Kroatien unterwegs.

    Februar 2012: Ein Reisebus mit etwa 50 Schülern aus Hamburg gerät auf der A7 bei Soltau in Niedersachsen in Brand. Acht Jugendliche werden verletzt. Der Bus brennt vollkommen aus.

    Bei dem Busunglück in einem Autobahntunnel nahe Siders in der Schweiz wurden am Dienstag vergangener Woche 22 Kinder und sechs Erwachsene getötet. 24 Kinder wurden verletzt. Der Bus mit zwei Schulklassen aus Belgien war am Dienstagabend in der Schweiz auf dem Heimweg nach einer Skifreizeit aus bisher unbekannter Ursache in einem Autobahntunnel gegen eine Mauer geprallt. dpa/AZ

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