Erstmals seit ihrem rund 55-jährigen Bestehen hat das Jugendmagazin "Bravo" ein Poster mit einer politischen Botschaft veröffentlicht.
Wer kennt sie nicht - die legendären Bravo-Poster, auf denen Schauspieler, Musiker, Teenie-Idole und Sportler zu sehen sind. In der Jugendzeit schmückten Bravo-Poster die Wände vieler Kinderzimmer. In ihrer aktuellen Ausgabe überrascht die Bravon mit einem Poster ganz anderer Art.
Der neuen Bravo von Mittwoch liegt nach Angaben des Verlages ein herausnehmbares Plakat mit einer politischen Botschaft bei. Das Bravo-Poster ruft zum Ausstieg aus der Atomkraft auf. Anlass dafür ist das schwere Reaktorunglück in Japan.
Als einziger Politiker schaffte es bislang US-Präsident Barack Obama nach seiner Wahl 2008 auf ein "Bravo"-Plakat. Ein herausnehmbares Poster mit einer inhaltlich konkreten politischen Aussage aber hatte das Blatt bislang noch nicht veröffentlicht.
"Unsere Leser sind die Generation, die mit den Folgen unserer heutigen politischen Entscheidung Pro oder Contra Atomkraft leben müssen", erklärte Chefredakteur Philipp Jessen die Entscheidung der "Bravo"-Redaktion. Der Super-GAU im Kraftwerk Fukushima sorge bei Jugendlichen für Verunsicherung und Betroffenheit, wie viele Briefe und E-Mails an die "Bravo"-Redaktion zeigten. "Mit dem Poster sprechen wir unseren Lesern aus dem Herzen", betonte Jessen. afp