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"Norman Atlantic": Brand auf Adria-Fähre: Alle Passagiere sind gerettet

"Norman Atlantic"

Brand auf Adria-Fähre: Alle Passagiere sind gerettet

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    Fünf Menschen starben beim Brand auf der "Norman Atlantic".
    Fünf Menschen starben beim Brand auf der "Norman Atlantic". Foto: Ho, AFP

    Nach dem Brand auf der Adria-Fähre "Norman Atlantic" sind alle zunächst noch auf dem Schiff festsitzenden Passagiere und ein Großteil der Besatzung gerettet worden. Dies teilte am Montag die italienische Marine mit. An Bord seien nur noch der Kapitän und vier Marine-Mitglieder, sagte der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi.

    Das Schiffsunglück in der Adria hat bisher mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Das teilten der italienische Premierminister Renzi und der griechische Minister für Handelsschifffahrt, Miltiadis Varvitsiotis, am Montag mit. Zur Identität der Toten gab es zunächst keine weiteren Angaben. Bisher war offiziell nur von einem Toten aus Griechenland die Rede gewesen.

    "Norman Atlantic": Vermutlich brach das Feuer auf dem Autodeck aus

    Die Fähre der griechischen Anek Lines war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien, als am frühen Sonntagmorgen nordwestlich der Insel Korfu vermutlich auf dem Autodeck ein Feuer ausbrach. Das Schiff trieb anschließend manövrierunfähig zwischen der italienischen und albanischen Küste.

    478 Menschen waren insgesamt an Bord, darunter wahrscheinlich auch 18 Deutsche. Sturm und hohe Wellen hatten den Hilfseinsatz erschwert. Bis Mitternacht waren 190 Menschen nach Marine-Angaben gerettet worden.

    Schwere Fährunglücke im Mittelmeer

    Hier ein Überblick über größere Unfälle mit Fährschiffen im Mittelmeer:

    28. Dezember 2014: Auf der "Norman Atlantik" bricht vor Korfu Feuer aus. Ein Mensch stirbt, hunderte Passagiere geraten in Seenot.

    16. Januar 2007: Vier Menschen sterben und fast 90 werden verletzt, als in der Meerenge von Messina eine Schnellfähre mit einem Containerschiff zusammenprallt.

    26. September 2000: Die griechische «Express Samina» läuft vor der Ägäisinsel Paros auf ein Riff und geht binnen weniger Minuten unter. 81 der etwa 560 Menschen an Bord ertrinken.

    1. November 1999: Etwa 15 Seemeilen vor der westgriechischen Küste gerät die Fähre «Superfast 3» in Brand. 14 blinde Passagiere kurdischer Abstammung kommen ums Leben.

    10. April 1991: Die italienische Fähre «Moby Prince» stößt vor Livorno mit dem Öltanker «Agip Abruzzo» zusammen und geht in Flammen auf. 140 Menschen sterben. (dpa)

    Die meisten der Geretteten wurden mit Hubschraubern auf andere Schiffe gebracht, die zur Hilfe geeilt waren. Mehrere Menschen, darunter eine Schwangere und Kinder, kamen ins Krankenhaus.

    Auf der "Norman Atlantic" waren Sicherheitsmängel festgestellt worden

    Über die Ursache des Brandes auf dem Schiff wurde weiter spekuliert. Möglicherweise waren Laster überladen. Lkw-Fahrer berichteten in griechischen Medien, dass einige Fahrzeuge Olivenöl geladen hätten und dass das Fahrzeugdeck überladen gewesen sei. Ein Funke könne da schnell einen Brand auslösen.

    Bei einer Kontrolle sollen Mängel auf dem Schiff festgestellt worden sein, unter anderem an Sicherheitstüren und bei der Beleuchtung. Der Schiffsbauingenieur Giorgos Margetis sagte dem griechischen Sender Skai, die Schäden könnten aber nicht gravierend gewesen sein - andernfalls wäre die "Norman Atlantic" am Auslaufen gehindert worden. Die Reederei hatte betont, dass das Schiff fahrtüchtig gewesen sei. dpa/AZ

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