Funktionsfähige Bombe oder Attrappe: Eine verdächtige Tasche im Bonner Hauptbahnhof hat am Montag einen Bombenalarm und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Ob die Tasche wirklich einen zündfähigen Gegenstand oder nur eine Attrappe enthielt, untersuchten Spezialisten der Polizei auch am Abend noch.
Bahnhof nach Taschenfund gesperrt
Am Montagmittag um 13 Uhr war beim Servicepoint der Bahn eine Meldung zu einer verdächtigen Tasche auf dem Bahnsteig von Gleis 1 eingegangen. Der Hauptbahnhof wurde daraufhin gesperrt. Zwei Stunden später öffneten Sprengstoffspezialisten der Bundespolizei die Tasche mit technischem Gerät. Nach Darstellung der Bundespolizei wurde die Tasche mit Wasser beschossen, explodiert sei sie aber nicht. Verletzte oder Schäden gab es keine.
Die Bonner Polizei sprach zunächst von einer "Rohrbombe". Die Bundespolizei dagegen erklärte, es habe sich nur um eine Attrappe gehandelt. Die Kölner Polizei wiederum wollte sich nicht festlegen: Nur die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes könnten eine zuverlässige Einschätzung geben, sagte der Kölner Polizeisprecher Andreas Frische.
Zeugen wollen drei verdächtige, junge Männer gesehen haben
Nach ersten Medienberichten sollen Zeugen gesehen haben, wie drei junge Männer eine Tasche abstellten. Die Kölner Polizei äußerte sich dazu aber nicht. "Ob das stimmt, müssen wir erst rausfinden."
Der Kölner Polizeisprecher sagte gegen 18 Uhr, möglicherweise könnten noch Stunden vergehen, bis die Frage geklärt sei, ob in der Tasche eine Bombe oder eine Attrappe versteckt gewesen sei. Möglicherweise könnten sich die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes auch erst am Dienstag genau äußern.
Sperrung: Kein Zug hielt mehr am Bonner Bahnhof
Der Bahnhof war mehrere Stunden komplett abgeriegelt. Einige Züge konnten zwar durchfahren, es hielten in dieser Zeit aber keine. Der Fernverkehr wurde umgeleitet. Am späten Nachmittag wurden dann einige Gleise wieder freigegeben, anschließend durfte man den Bahnhof wieder betreten. Reisende vor dem Hauptbahnhof äußerten sich überwiegend verständnisvoll. (dpa)