In den USA ist der letzte Ebola-Patient geheilt entlassen worden. In Westafrika sterben allerdings weiterhin Menschen an der gefährlichen Virusinfektion. Microsoft-Gründer und Milliardär Bill Gates hat nun Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht, um über Vorsorge und Erforschung so gefährlicher Krankheiten wie Ebola zu sprechen.
Angela Merkel (CDU) ist Schirmherrin einer Konferenz der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Gavi). Die Konferenz wird am 27. Januar in Berlin stattfinden. Gerade aufgrund der Ebola-Epidemie in Westafrika wirbt Bill Gates, dessen Stiftung der wichtigste Geldgeber von Gavi ist, für Soforthilfe und langfristige Erforschung von Infektionskrankheiten.
Deutschland gibt Geld für Versorgung in Ebola-Gebieten
Das Ebola-Virus
Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.
Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.
Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.
Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.
Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen.
Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.
In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.
Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.
Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.
Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.
Bill Gates dankte Bundeskanzlerin Merkel für das deutsche Engagement bei Gesundheitsprogrammen in Entwicklungstreffen. Bei einem Treffen in Berlin am Dienstag betonte er: "Soforthilfe ist ebenso nötig wie die langfristige Erforschung vernachlässigter Infektionskrankheiten und der Aufbau von Gesundheitssystemen in ärmeren Ländern." Das habe die aktuelle Ebola-Epidemie deutlich gezeigt.
Im Kampf gegen Ebola ist Deutschland zum größten Geldgeber der UN geworden, was die Versorgung angeht. 30 Millionen Dollar stellte die Bundesrepublik für Nahrungsmittel zur Verfügung, berichtete das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Allerdings ist der Beitrag pro Kopf im Vergleich zu kleineren Ländern nicht mehr so groß.
Während sich die Vereinten Nationen mit Geldspenden und Versorgung beschäftigen, wächst in einem bislang unbetroffenen Land in Westafrika die Angst vor Ebola. In Mali ist ein Krankenpfleger an dem Virus gestorben, der zuvor einen aus Guinea stammenden Ebola-Patienten in der malischen Hauptstadt Bamako gepflegt hatte. Ein Teil des Personals und der Patienten der Privatklinik stehen nun unter Quarantäne. dpa/sh