Besondere Auftritte beim "Supertalent"
Beim "Supertalent" auf RTL kamen gestern Abend wieder verschiedenste Künstler auf die RTL-Bühne. Ein Auftritt eines behinderten Musikerduos sorgte für das größte Aufsehen.
Bei der gestrigen Show von "Das Supertalent" auf RTL war wieder ein bunter Mix an Kandidaten dabei. Viele Auftritte waren emotional. Die Jury, bestehend aus Bruce Darnell, Inka Bause und Dieter Bohlen, zeigte sich oft gerührt. Sogar Dauermeckerer Bohlen schien sich sichtlich wohl zu fühlen. Die einzelnen Auftritte:
Der Artistenclown: Daniel Sullivan verbindet Comedy mit Akrobatik. Für den stilvollen Auftritt erntete er vor allem von Bruce Darnell viel Lob und kommt ins Finale.
Die Sängerin: Cansu Kaya lässt die Stimmbänder viibrieren und intoniert "Something's got a Hold on Me". Die 15-Jährige wird danach von der Jury mit reichlich Süßholz beworfen. Dieter Bohlen zeigt sich gönnerisch und verkündet Cansu, dass er sie "nicht in einer Schublade, sondern in einem Schatzkästchen" sieht. Auch hier winkt das Finale.
Das gealterte Tanzpaar: Nicko Espinosa und Paddy Jones tanzen sich ebenfalls ins Finale. Ihr Auftritt ist vor allem deshalb besonders, weil Paddy Jones immerhin 81 Jahre alt ist. Der Auftritt hat aber wenig von Seniorentanz am Sonntag Nachmittag, sondern ist elegant und energiegeladen. Da rennt Frau Bause sofort auf die Bühne und hämmert auf den Goldenen Buzzer ein. Also regnet es Gold und die beiden dürfen ins Finale.
Die hopsenden Knirpse: Man kann ja dazu stehen, wie man will, dass Eltern ihren Nachwuchs auf die Bühne bugsieren, kaum dass sie die Pampers abgelegt haben. Georg und Dragan haben jedenfalls einiges an Selbstvertrauen und haben wohl auch Talent für die Tanzmoves, die sie zu Michael Jackson auf die Bühne bringen. Nach endlosen Lobhudeleien rückt die Jury einen Stern raus und Dieter Bohlen begleitet die Brüder zu ihrer Mutter zurück.
Der erste Bauchredner: Michael Korbmacher bringt die Jury nicht zum Lachen und wird nach Hause geschickt.
Der zweite Bauchredner: Frank Lorenz bringt die Jury zum Lachen und wird ins Finale geschickt.
Die Rapperin: Lasziv wackelt Chioma Akuezue mit dem Hintern und rappt "Anaconda" von Nicki Minaj. Das Aussehen finden die Jurymitglieder wahlweise super, gelungen, heiß oder mega, aber den Rap mögen alle nicht. Das wird wohl nix mit der Rapkarriere für Chioma.
Die Turnerin: Sieben Stunden am Tag trainiert die 23-jährige Salzburgerin Stefanie Millinger nach eigener Auskunft am Tag und opfert dabei fast alles an Privatleben. Ihrer Handstandshow merkt man die endlosen Trainingseinheiten an. Mit unglaublicher Leichtigkeit absolviert sie die komplexe Einlage. Einhellig würdigt die Jury die Leistung und schickt Stefanie ins Finale.
Die Akrobaten: Auch Dasha Shelest und Vadym Parkevych aus der Ukraine dürften die ein oder andere Stunde für ihren Auftritt geübt haben. Ähnlich souverän wie Stefanie absolvieren die beiden ihre Show und werden einstimmig ins Finale durchgewunken.
Das behinderte Musikerduo: Und dann kommt der Auftritt, der den Saal, die Jury und das Internet einhellig zu Tränen rührt. Christian Schmitt und Frederick Calloway sind behindert. Christian sitzt im Rollstuhl und hat Sprachprobleme, Frederick hat eine Spastik in den Beinen. Die beiden machen klar, dass sie keinen Mitleidsbonus wollen und absolvieren ihren Auftritt sichtlich nervös, aber gelungen. Christian singt und Frederick rappt und beatboxed. Die Jury ist gerührt und versichert, wie viel "Respekt" sie doch vor dem Auftritt hätten. Alle winken das Duo durch. Verdient, aber der Eindruck, dass RTL die beiden wegen ihrer Behinderung sehr wohl mit einem Mitleidsbonus behandelt hat, bleibt.
Noch mehr Akrobaten: Auch Diosmani Aguero und Leosvel Gutierrez sind beeindruckend durchtrainiert und absolvieren kaum vorstellbare Übungen. Eine "Human Flag" , bei der der Partner noch einen Handstand auf den seitlichen Bauchmuskeln aufführt, sieht man wirklich nicht alle Tage. Dafür geht's ins Finale.
Die Band: "WegoEgo" kommen zwar nicht mit einem eigens komponierten Song ums Eck, aber ihre Intonierung von UB40s Hit "Red Red Wine" ist dennoch einfallsreich und gelungen. Auf Weingläsern lassen sie die ersten Töne erklingen. Das nötigt auch Dieter Bohlen Respekt ab und die drei Deutschen und ein Amerikaner dürfen ins Finale.
Der Heiland: Manuel Sass hält sich für extra komisch und erscheint im mittelprächtigen Jesuskostüm. Nicht nach dem Geschmack der Jury, die ihn nach Hause schickt. Auch im Internet erntet Manuel für seinen Auftritt nicht gerade Begeisterung.
Die Seilspringer: Nicht nur etwas für kleine Mädchen. Das "International Rope Skipping Show Team" um Muskelpaket Sebastian Deeg überzeugt die Jury mit einer synchronen Hüpfseil-Performance. Originell und sehenswert. Dafür geht's auch für die drei Jungs ins Finale.
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