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USA/Frankreich: Bei Geburt getrennt: Koreanische Zwillinge finden sich über Facebook

USA/Frankreich

Bei Geburt getrennt: Koreanische Zwillinge finden sich über Facebook

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    Samantha (links) und Anaïs sind davon überzeugt, dass sie bei der Geburt getrennte Zwillinge sind.
    Samantha (links) und Anaïs sind davon überzeugt, dass sie bei der Geburt getrennte Zwillinge sind. Foto: Screenshot, AZ

    Samantha und Anaïs sind sich noch nie begegnet. Sie kennen sich nur von wackligen Bilder ihrer Webcams, Gesprächen über Skype und von den Fotos der jeweils anderen auf Facebook. Doch sie sind sich sicher: "Wir sind Zwillinge." Nach der Geburt getrennt, von westlichen Eltern adoptiert, aufgewachsen in den USA und Frankreich. Das ist die Geschichte, die die beiden Südkoreanerinnen auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter erzählen. Dort sammeln sie Geld, um eine Dokumentation über ihr erstes Treffen zu drehen.

    Auf Youtube sah Anaïs Samantha zum ersten Mal

    "Lass es mich wissen ... raste nicht aus ... alles liebe." Mit diesem Satz endete die erste Facebook-Nachricht, die die Französin Anaïs Bordier im Februar an Samantha Futerman in den USA schrieb. Es war der erste Kontakt zu dem Mädchen, das sie für ihre Zwillingsschwester hält. Auf der Plattform Kickstarter schreibt Anaïs: "Im Dezember 2012 postete ein Freund den Screenshot eines Youtube-Videos an meine Facebook-Pinnwand. Das Mädchen auf dem Bild sah mich an und ich blickte zurück auf mich selbst." Sie glaubt: Wenn sie eine Zwillingsschwester gehabt hätte, wäre das in ihren Adoptionsakten vermerkt gewesen. Sie fing an zu suchen. Ohne Erfolg. Also ließ sie die Sache ruhen, bis sie der Frau wieder begegnete.

    Beide in Südkorea geboren, beide adoptiert

    Im Februar 2013 sah sie Samantha, die in den USA als Schauspielerin arbeitet, wieder auf Youtube. Diesmal googelte sie den Namen. Und stellte fest: Das Mädchen hat am gleichen Tag Geburtstag. Und ist auch in Südkorea geboren. Sie schrieb die erste Nachricht. Und auch Samantha war verblüfft von der Ähnlichkeit mit dem fremden Mädchen: "Auf den ersten Blick sah ich nur mein Gesicht, das mich aus ihrem Profilbild heraus anstarrte. Trotzdem, nach einigen Klicks und Nachrichten von Anaïs wusste ich, dass ich dabei war mich auf eine Reise zu begeben, die niemand zuvor gemacht hat. Nach einigen kurzen aber eindrucksvollen Facebook-Gesprächen, war ich sicher, dass das Mädchen wirklich meine biologische Zwillingsschwester ist."

    Per Crowd-Funding wollen die "Twinster" einen DNA-Test und ein Treffen finanzieren

    An ihrem zukünftigen Weg wollen die beiden Mädchen die ganze Welt teilhaben lassen. Sie möchten eine Dokumentation über ihr erstes Treffen drehen und einen DNA-Test machen. Dafür sammeln sie unter dem Schlagwort "Twinster" Geld auf der Crowd-Funding-Plattform kickstarter.com. Ihr Erfolg ist durchschlagend. Sie hatten 30.000 Dollar angepeilt. Inzwischen sind ihnen 42.203 Dollar versprochen. In drei Tagen endet die Aktion.

    1.168 Menschen sind von der Geschichte der zwei Mädchen genauso überzeugt wie die beiden. Samantha schreibt: "Ernsthaft, die Ähnlichkeiten sind unendlich. Wir haben den gleichen komischen Sinn für Humor, die Liebe zum Käse, obwohl wir laktoseintolerant sind und einen merkbaren Napoleon-Komplex."

    Beide wollen nicht glauben. dass sie nicht verwandt sein könnten

    Und auch Anaïs kann nicht glauben, dass die Natur ihnen diesen Streich spielen würde. "Als einziges Kind aufzuwachsen und festzustellen, dass du eine Zwillingsschwester hast, ist aufregend. Na gut, eine mögliche Zwillingsschwester, wie ein DNA-Test noch bestätigen muss. Wie auch immer, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Zufall zwei kleine Mädchen mit Napoleon-Komplex produzieren könnte, die jeden Tag zehn Stunden schlafen müssen, den Rest des Tages mit Essen verbringen, am selben Tag, im selben Land geboren sind und dann auch noch unterschiedliche DNA haben."

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