Baumängel waren Schuld am Beinahe-Unglück mitten im Berliner Bahnhof Friedrichstraße. Das erklärte die Bahn. In einer Passage des wichtigen Verkehrsknotenpunktes stürzten am Donnerstag schwere Betonteile der Decke zu Boden. Verletzt wurde bei dem Vorfall im Erdgeschoss niemand, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Vor etwas mehr als zehn Jahren war der Bahnhof saniert worden. Ein Bereich der Eingangshalle und ein darüber gelegenes Gleis wurden aus Sicherheitsgründen vorerst abgesperrt.
Bahnhof: 25 Kilo schwerer Betonbrocken stürzt zu Boden
Am Vormittag hatte sich plötzlich ein laut Feuerwehr 20 bis 25 Kilogramm schwerer Betonbrocken gelöst und war durch die Deckenverkleidung gestürzt. Eine Frau, neben der das Deckenstück aufschlug, erlitt einen Schock, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Sie musste allerdings nicht ärztlich behandelt werden.
Bahnhof wurde zwischen 1995 und 1999 saniert
In dem Bahnhof, der in den Jahren 1995 bis 1999 saniert worden war, werden nach Bahn-Angaben täglich rund 190.000 Besucher und Reisende gezählt. Viele Menschen nutzen auch einfach nur die vielen Geschäfte im Erdgeschoss. "Ein Glück, dass niemand von den Teilen getroffen wurde", sagte der Feuerwehrsprecher.
"Wir gehen in diesem konkreten Fall davon aus, dass es sich um Baumängel handelt", sagte Bahn-Sprecher Burkhard Ahlert. Ein Teil eines Gleis-Auflagepunktes auf der tragenden Metallkonstruktion sei herausgebrochen. Bei der 115 Millionen Euro teuren Sanierung seien bestimmte Deckenteile nicht ausgetauscht worden, da auch in der Bauzeit der Verkehr weiterging. Nach Informationen des Tagesspiegels handelt es sich um Teile der Stahlbetonkonstruktion aus den 20er und 30er Jahren.
Bahnhof: Weitere Betonbrocken könnten herausbrechen
Nach einer ersten Inspektion gibt es in dem Bereich offenbar weitere Stellen, an denen Beton abbröckeln könnte. Ein aufgebautes Gerüst soll herunterfallende Teile auffangen, so dass Passanten dort wieder entlanggehen können. Große Verkehrs-Beeinträchtigungen soll es nicht geben. dpa