Nach teilweise heftigen Gewittern im Süden kann sich Deutschland auf eine weitere warme Woche einstellen. Die Menschen in Süddeutschland müssen zwar laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bei Höchsttemperaturen um 25 Grad weiter mit - wenn auch weniger starken - Gewittern rechnen, im Norden und der Mitte herrscht jedoch weiterhin meist trockenes Sommerwetter mit bis zu 30 Grad. Der Hochsommer hat dennoch seine Schattenseiten:
Badetote
An schönen Hochsommertagen schnellt die Zahl von Badetoten in die Höhe. Das Wochenende wies eine besonders tragische Bilanz auf. In Mecklenburg-Vorpommern mit allein sieben Badetoten innerhalb von zwei Tagen appellierte der Tourismusverband am Montag, Urlaub an der Küste heiße Urlaub in der Natur. "Das bedeutet, dass man sich mit den in der Natur vorhandenen Risiken auseinandersetzen muss."
Männer sind besonders gefährdet
Nach den zahlreichen Badeunfällen vom Wochenende warnte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vor allem Männer vor Leichtsinn. Statistisch seien vier von fünf Badetoten männlich, sagte DLRG-Sprecher Martin Janssen. Zu riskant lebten vor allem 15- bis etwa 30-Jährige: "Sie springen von Ästen und Brücken, ohne zu wissen, wie tief die Gewässer sind. Das endet oft tragisch."
Gefährdet seien außerdem Männer über 60: Hitze und eine deutlich niedrigere Wassertemperatur seien für sie schwerer zu vertragen. "Leichtsinn gepaart mit einem geschwächten Herz-Kreislauf-System führt häufig zu Herzversagen, Krämpfen oder schneller Erschöpfung", sagte Janssen.
Erst am Montag kam ein 62-Jähriger beim Baden an der Ostsee in Timmendorfer Strand ums Leben. Ein am Strand anwesender Arzt hatte den Urlauber aus Ostfriesland am Nachmittag noch aus dem Wasser gerettet und wiederbelebt, doch die Hilfe kam zu spät, wie die Polizei berichtete.
Die Polizei appellierte noch einmal an alle Badegäste, die rote Flagge und die aufgestellten Hinweisschilder zu beachten. "Die Badenden gefährden sich selbst und bringen Retter und Helfer in Lebensgefahr", betonte ein Polizeisprecher.
Waldbrände
Die andauernde Hitze lässt in manchen Regionen die Feuergefahr im Wald steigen. In Brandenburg galt zum Beispiel am Montag in 10 der 14 Landkreise die höchste Warnstufe 5. In der Lausitz musste die Feuerwehr bereits mehrfach zu Bränden ausrücken.
Blitze
Bei Wärmegewittern droht Gefahr von oben. Immer wieder verursachen Blitzeinschläge schwere Schäden.
Am Sonntagabend brannte beispielsweise im niederbayerischen Roßbach ein Stall komplett nieder. Der Sohn des Bauern und ein Feuerwehrmann erlitten beim Löschen Rauchvergiftungen. In der Stallung waren zum Glück keine Tiere, sondern nur landwirtschaftliche Maschinen untergebracht. dpa