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Prozess Niedersachsen: Baby-Tod nach Kopfverletzungen: Mutter gibt Geschwistern die Schuld

Prozess Niedersachsen

Baby-Tod nach Kopfverletzungen: Mutter gibt Geschwistern die Schuld

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    Die Angeklagte sitzt neben Dolmetscher Mac Bekov (M) und ihrem Verteidiger Cornelius J. Weimar im Gerichtssaal im Landgericht in Verden.
    Die Angeklagte sitzt neben Dolmetscher Mac Bekov (M) und ihrem Verteidiger Cornelius J. Weimar im Gerichtssaal im Landgericht in Verden. Foto: Ole Spata (dpa)

    Eine Mutter wurde angeklagt, ihr schreiendes Baby mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen und so umgebracht zu haben. Wegen Totschlags muss sie sich vor Gericht verantworten. Sie weist die Vorwürfe zurück.

    Das Baby sei von seinen Geschwistern beim Spielen verletzt worden, sagte die 33-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht im niedersächsischen Verden. Einmal sei sie hinzugekommen, als der zweijährige Sohn und die vierjährige Tochter das Mädchen an den Beinen hochhielten, schaukelten und fallen ließen. "Was macht ihr mit ihr?", habe sie die Kinder angeschrien.

    Zweimal mit dem Kopf gegen eine Wand

    Angeklagt ist die Frau wegen Totschlags und Misshandlung Schutzbefohlener. Sie soll ihre knapp vier Monate alte Tochter zweimal mit dem Kopf gegen eine Wand geschlagen haben. Zuvor soll sie dem Kind mehrere Rippen gebrochen haben. Das Mädchen starb knapp drei Wochen später im Krankenhaus. "Die Angeklagte war sich der Gefährlichkeit ihrer Handlung bewusst", sagte Staatsanwältin Alexandra Stöver.

    Misshandlung aus Wut und Überforderung?

    Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat die Angeklagte nach einem Streit mit ihrem Mann das schreiende Baby aus Wut und Überforderung misshandelt. Die 33-Jährige erklärte unter Tränen: "Ich habe keinen Streit mit meinem Mann gehabt." Ihr Mann habe ihr immer geholfen.

    Anfang Oktober sollen nach den Aussagen der Mutter die beiden anderen Kinder mit dem Baby gespielt haben, während sie in der Küche war. Ihre Kinder hätten sich gegenseitig beschuldigt, das Baby verletzt zu haben. Einem Arzt habe sie von den Verletzungen nichts gesagt.

    Für den Prozess sind weitere sechs Verhandlungstage anberaumt. Fortsetzung ist am 17. September. dpa

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