Das NSU-Drama "Aus dem Nichts" von Regisseur Fatih Akin geht für Deutschland ins Oscar-Rennen. Das gab die Auslandsvertretung des Deutschen Films, German Films, am Donnerstag in München bekannt. Akin soll bei der Oscar-Verleihung im kommenden Jahr den begehrten Preis nach Deutschland holen. In seinem Film geht es um den Anschlag zweier Neonazis, bei dem ein kurdischer Vater und dessen Sohn sterben. Zurück bleibt die Ehefrau und Mutter, die von Diane Kruger gespielt wird.
Fatih Akins "Aus dem Nichts" setzte sich bei Fachjury durch
Eine Fachjury hatte den Film unter insgesamt elf Bewerbern ausgewählt, darunter auch die Flüchtlingskomödie "Willkommen bei den Hartmanns" von Regisseur Simon Verhoeven und "Jugend ohne Gott" von Alain Gsponer. "Ich habe morgen Geburtstag, und das ist doch ein schönes Geburtstagsgeschenk vorweg", sagte Fatih Akin nach der Nominierung.
Einen kurzen Einblick in die deutsche Oscar-Hoffnung für 2018 gewährt der offizielle Trailer von Warner Bros. Deutschland. Der Film soll am 23. November 2017 in die deutschen Kinos kommen. Diane Kruger erhielt im Mai bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes den Preis für die beste Darstellerin.
"Aus dem Nichts" nicht automatisch für den Oscar 2018 nominiert
Der deutsche Kandidat ist nicht schon automatisch für den Oscar nominiert. Über die fünf Nominierungen in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film entscheidet die Academy in Hollywood. Die nominierten Filme sollen am 23. Januar 2018 bekannt gegeben werden. Die 90. Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt findet am 4. März 2018 in Hollywood statt.
Im vergangenen Jahr ergatterte Deutschlands Oscar-Hoffnung "Toni Erdmann" von Maren Ade eine Nominierung, ging bei der Verleihung aber leer aus. Den Auslands-Oscar holte zuletzt "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck im Jahr 2007 nach Deutschland. Zuvor hatten auch Volker Schlöndorffs "Blechtrommel" (1979), István Szabós "Mephisto" (1981) und Caroline Links "Nirgendwo in Afrika" (2003) die Trophäe gewonnen. dpa/AZ