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Germanwings-Absturz: Andreas Lubitz: Wer war der Co-Pilot von Flug 4U 9525?

Germanwings-Absturz

Andreas Lubitz: Wer war der Co-Pilot von Flug 4U 9525?

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    An einem Flugsimulator wie diesem übte auch Andreas Lubitz.
    An einem Flugsimulator wie diesem übte auch Andreas Lubitz. Foto: Malte Christians, dpa (Symbolfoto)

    Andreas Lubitz saß allein im Cockpit, als Germanwings-Flug 4U9525 am 24. März in den französischen Alpen gegen ein Bergmassiv prallte. 150 Menschen starben. Die Ermittler gehen davon aus, dass Lubitz die Katastrophe ganz bewusst verursachte. Was weiß man über diesen Mann?

    Lubitz stammt aus Montabaur in Rheinland-Pfalz und wurde laut Düsseldorfer Bezirksregierung am 18. Dezember 1987 geboren. Er war seit 2013 bei Germanwings beschäftigt und Mitglied im Fliegerverein LSC Westerwald. Dieser hatte am Mittwoch eine Traueranzeige für den Co-Piloten im Netz geschaltet. "Er konnte sich seinen Traum erfüllen, den Traum, den er jetzt so teuer mit seinem Leben bezahlte", heißt es darin. Am Donnerstagnachmittag war die Webseite nur schwer zu erreichen. 

    Der Mann, der seit seiner Jugend für die Fliegerei schwärmte, wurde bei der Lufthansa ausgebildet. Vor sechs Jahren habe es in seiner Ausbildung eine gewisse Unterbrechung gegeben, berichtete

    Er habe während seiner Ausbildung alle medizinischen und fliegerischen Checks bestanden. sagte Spohr weiter. Seit 2013 arbeitete er als Erster Offizier auf Airbus-Maschinen. Bis zum Unglücksflug hatte er 630 Flugstunden absolviert.

    Ein Bild, das am Donnerstagnachmittag im Internet kursierte und den 27-Jährigen darstellen soll, zeigt einen jungen, freundlich in die Kamera blickenden Mann.

    Auch Klaus Radke, Vorsitzender des Fliegervereins LSC Westerwald, beschreibt Lubitz als "ganz normalen jungen Menschen", als "mitten im Leben stehend". Lubitz sei weder auffällig in die eine, noch in die andere Richtung gewesen. "Sehr kompetent auch, so habe ich ihn kennengelernt."

    Beim Arbeitgeber scheint bis zuletzt niemand etwas von den Plänen Lubitz' mitbekommen zu haben

    Bis zuletzt hielt Lubitz Kontakt zu seinem Heimatverein. So machte er im vergangenen Jahr seine sogenannten Schein-Erhaltungsflüge, um weiter seinen Segelflugschein behalten zu würden. Etwa 20 Starts habe er dafür in Montabaur gemacht, sagte Radke, der Lubitz nach eigenen Worten als Teenager kennenlernte. Und der außer in Montabaur auch in Düsseldorf lebende Pilot flog nicht nur für den Verein, er trat auch mehrfach bei Langstreckenläufen für ihn an.

    Beim Arbeitgeber scheint bis zuletzt niemand etwas von den Plänen Lubitz' mitbekommen zu haben. Vollkommen normal unterhielten sich nach Auswertung des Stimmenrekorders Pilot und Co-Pilot, sogar "heiter" soll die Atmosphäre im Cockpit gewesen sein.

    Das ist Germanwings

    Germanwings ist ein Tochterunternehmen der Lufthansa und gilt als eine sogenannte Billigfluggesellschaft.

    Germanwings hat ihren Sitz in Köln und wurde 2002 gegründet.

    Sie zählt als die drittgrößte Airline Deutschlands nach Lufthansa und Air Berlin.

    Im Rahmen einer Umstrukturierung im Jahr 2012 erhielt Germanwings Flugzeuge der Konzernmutter und übernahm innerdeutsche und innereuropäische Flüge der Lufthansa außerhalb deren Drehkreuze in Frankfurt und München.

    Gemeinsam mit der Flotte der Lufthansa-Tochter Eurowings soll sie künftig Direktverkehre in ganz Europa anbieten.

    Germanwings hat seine Basen in Köln, Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf, Berlin-Tegel, Hannover und Dortmund.

    Die Fluggesellschaft steuert rund 110 Ziele in Deutschland, Europa und Nordafrika an.

    Germanwings fliegt vor allem zu Städte- und Urlaubszielen wie Palma de Mallorca, Antalya, Barcelona oder London-Heathrow.

    Mit Stand Januar 2015 bestand die Flotte der Germanwings aus 86 Flugzeugen. (AZ)

    Dann aber hatte Lubitz den Ermittlungen der französischen Staatsanwaltschaft zufolge ausgenutzt, dass der Kapitän des Germanwings-Airbus' zur Toilette musste und das Cockpit verließ. Der Co-Pilot leitete den Ermittlungen zufolge dann den Sinkflug ein, bis die Maschine gegen das Bergmassiv prallte. Der Kapitän konnte das nicht verhindern - er kam nicht durch die geschlossene, gepanzerte Tür nicht mehr ins Cockpit. 

    Copilot: Kein Hinweis auf terroristischen Hintergrund

    Nach den Worten von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gibt es "keine Hinweise auf einen irgendwie gearteten terroristischen Hintergrund" der Katastrophe. Es habe nach dem Absturz bereits routinemäßig Überprüfungen gegeben.

    Auch die für die Ermittlungen zuständige Staatsanwaltschaft in Marseille hat nach eigenen Angaben keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

    Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung zum Flugzeug-Absturz und die Ermittlungen in unserem Live-Ticker. AZ/afp

    Korrektur: Das Geburtsdatum war hier zunächst mit 28. Dezember 1987 angegeben. Richtig ist der 18. Dezember. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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