Im Prozess um den Mord an der Studentin Meredith Kercher will Amanda Knox nicht vor Gericht erscheinen. Zwei Jahre nach dem Freispruch der US-Amerikanerin soll der Fall in Italien neu aufgerollt werden.
Amanda Knox ist nicht verpflichtet vor Gericht zu erscheinen
Der Prozess gegen sie und ihren Ex-Freund Raffaele Sollecito beginnt am 30. September in Florenz. Nach Angaben des Gerichts ist Knox nicht verpflichtet, persönlich teilzunehmen.
In einem Interview mit der italienischen Wochenzeitschrift "Oggi" sprach die 26-Jährige über ihre Beweggründe: "Vier Jahre meines Lebens sind mir gestohlen worden. Das kann ich nicht mit der Entscheidung vereinbaren, nach Italien zurückzukehren". Sie habe jedoch immer noch Vertrauen in die italienische Justiz und hoffe auf Gerechtigkeit, sagte Knox.
Amanda Knox wird von Gedanken an eine Rückkehr ins Gefängnis verfolgt
Gegenüber dem Fernsehsender NBC gab Amanda Knox an, ihre Entscheidung, nicht nach Italien zurückzukehren, sei kein Eingeständnis ihrer Schuld, sondern vielmehr ihrer Unschuld. Bis heute verfolge sie der Gedanke an eine Rückkehr ins Gefängnis. "Ich denke die ganze Zeit darüber nach. Es ist so schrecklich. Alles steht auf dem Spiel", sagte die 26-Jährige.
Nach ihrem Freispruch 2011 kehrte Amanda Knox wieder in die USA zurück
Amanda Knox und ihr italienischer Freund Sollecito waren im Dezember 2009 in erster Instanz zu jeweils 26 und 25 Jahren Haft wegen Mordes verurteilt worden. 2007 war die britische Mitbewohnerin der beiden, Meredith Kercher, tot in ihrem Bett in Perugia gefunden worden. In zweiter Instanz wurden Knox und Sollecito 2011 jedoch wieder freigesprochen. Die in den Medien als "Engel mit den Eisaugen" bekannt gewordene Knox kehrte daraufhin in ihre Heimat zurück.
Freispruch für Knox und Sollecito wurde 2013 aufgehoben
Am 25. März dieses Jahres hob der Oberste Kassationsgerichthof Italiens die Freisprüche für Knox und Sollecito wieder auf, weshalb der Fall nun neu aufgerollt wird.
Im Hinblick auf den Ausgang des Verfahrens gab sich Knox im US-Fernsehen siegessicher. "Ich denke wir werden gewinnen. Darum kämpfe ich diesen Kampf", sagte Knox. Die mutmaßlich ermordete Meredith Kercher sei Teil ihres Lebens geworden. "Ich kannte sie nur für eine sehr kurze Zeit, aber sie wird immer da sein." dpa/AZ