Auch gestern fehlte nach dem Schiffsunglück weiterhin jede Spur von zwei Frauen aus Baden-Württemberg. Wie Sprecher der Polizeidirektionen Esslingen und Biberach bestätigten, handelt es sich um eine 71-Jährige aus dem Raum Nürtingen und eine 66 Jahre alte Frau aus einer Gemeinde bei Laupheim. Angehörige der beiden hätten am Sonntag Vermisstenanzeigen erstattet. Insgesamt werden nach dem Schiffsunglück zwölf Deutsche vermisst.
Die Chancen auf eine Rettung scheinen gering zu sein
„Wir müssen vom Schlimmsten ausgehehen“, sagte der Esslinger Polizeisprecher Michael Schaal. Das Schrecklichste sei die Ungewissheit für die Angehörigen. Es gebe wohl kaum mehr eine Chance, dass die Frauen gerettet wurden. Schaal: „Wir müssen davon ausgehen, dass sie sich noch in dem Schiffswrack befinden.“ Bundeskriminalamt und Auswärtiges Amt seien eingeschaltet.
Die beiden Frauen an Bord gehörten zu einer 41-köpfigen Reisegruppe des Allgäuer Kreuzfahrt-Veranstalters Günther Holdenried aus Heimenkirch (Kreis Lindau).
Die übrigen Teilnehmer der Reisegruppe sind wieder zuhause
Sämtliche anderen Teilnehmer der Gruppe waren bei dem Unglück unversehrt geblieben und am Samstag per Bus nach Süddeutschland zurückgeholt worden. Dass die Plätze von zwei Teilnehmerinnen bei der Bus-Rückreise leer blieben, habe er als sehr belastend empfunden, erzählt Tobias Frasch (29), einer der Teilnehmer aus Tettnang im Bodenseekreis. Natürlich habe man das Schlimmste geahnt, aber doch gehofft, dass die beiden Frauen doch noch gerettet würden oder sich nach einer Bergung irgendwo in Sicherheit befinden.