"Wir gehen davon aus, dass der Angeklagte sein Opfer erstochen hat, um eine versuchte Vergewaltigung zu verdecken", sagte Staatsanwalt Volker Blindert beim Prozessauftakt in Trier (Rheinland-Pfalz). Dann habe der Angeklagte die Leiche an einem Bahndamm angezündet.
Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte der 25-Jährige die Vergewaltigung geplant. Als er nach einer Feier am Tatabend Mitte März die 16-Jährige auf dem Weg zum Bahnhof begleitete, "ergab sich die passende Gelegenheit", sagte der Staatsanwalt. Das Vorhaben sei aber an der Gegenwehr der Bekannten gescheitert. Aus Sorge, sie könnte ihn verraten, habe er der 16-Jährigen vier tödliche Stiche in den Oberkörper versetzt.
"Die Anklage stimmt nur teilweise", ließ der junge Mann über seinen Anwalt Thomas Julien erklären. Der 25-Jährige bestreite "mit Nachdruck, dass er die Schülerin vergewaltigen wollte". Es sei an jenem Abend zum heftigen Streit gekommen: Die Schülerin habe mit dem Bus zu ihrem Ex-Freund fahren wollen; davon habe der 25-Jährige sie abhalten wollen. "Plötzlich hatte er das Messer in der Hand." Die Tat tue ihm leid, und er wolle sich dafür bei Familie und Freunden entschuldigen.
Der Prozess vor dem Landgericht Trier ist bis Ende November terminiert - rund 50 Zeugen sind geladen. dpa