Die inzwischen zwölfte Ausgabe der offenen Unterhaltungsbühne, die diesmal im Reimlinger Konzertstadl stattfand, bot unter anderem einen Höhepunkt, den die zahlreichen Besucher so schnell nicht vergessen werden: die Performance von Alexander Weiß. Der Auftritt kam derartig schräg daher, dass nicht klar war, ob hier ein großer Dadaist auftrat oder es einfach nur verrückt war, was er auf die Bühne brachte. Flankiert wurde er von einer Assistentin und einem geradezu riesigen Bühnenaufbau mit Oldtimer-Plattenspielern, Mischpult und Bandmaschinen. Fast wortlos präsentierte er seine Installation „Quadrodisko“, es sollte die Transformation der Quadrophonie in die Neuzeit sein. Nicht nur sein warmes gefüttertes Jackett, sondern vor allem seine streikenden „Maschinen“ brachten ihn scheinbar an den Rand der Verzweiflung und deutlich sichtbar ins Schwitzen. Eine Vinylscheibe – von Orff über Janis Joplin bis Black Sabbath – nach der anderen legte er auf, spielte die Titel an und schwieg. Und wehe, wenn das Publikum rhythmisch mitklatschen wollte: böse Blicke.
Kultur im Ries