Roth Peter Jackwerth schaute auf der Tribüne in Roth ungläubig und musste lachen. „Das gibt es doch gar nicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Ingolstadt laut. Gespielt waren zwischen den Schanzern und dem 1. FC Nürnberg da gerade einmal fünf Minuten. Was Jackwerth bis dahin zu sehen bekommen hatte, war eine fulminante Anfangsphase seiner Mannschaft mit drei großen Chancen.
Auch Trainer Ralph Hasenhüttl war zufrieden: „Der Gegner hat zu Beginn gar nicht gewusst, was mit ihm geschieht.“ Schon vom Anspiel weg kam der FCI das erste Mal gefährlich vor das Tor der Nürnberger. Mathew Leckie setzte Lukas Hinterseer in Szene, dessen Schuss sich nach einer Abwehr von Club-Torwart Patrick Rakovky auf die Latte senkte (1.). Auch in der nächsten Szene zeigte der agile Leckie sein Potenzial. Allein vor dem Tor konnte er im Strafraum von Rakovsky nur durch ein Foul gebremst werden. Den Elfmeter vergab Pascal Groß (3.). Eine Minute später tauchte Danilo Soares allein vor dem Tor auf, aber auch er scheiterte. Dass sich die Ligakonkurrenten in der Vorbereitung im gleichen Stadium befinden, war bis dahin nicht zu erkennen. Und sollte auch danach nicht zu erkennen sein. Die Schanzer zeigten viele geglückte Kombinationen, die Automatismen stimmten, während beim Bundesligaabsteiger vieles Stückwerk blieb.
Auf den ersten Treffer musste der FC Ingolstadt aber bis zur 40. Minute warten. Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte nach einem Handspiel von Martin Angha erneut auf den Punkt gezeigt. Diesmal trat Alfredo Morales an und verwandelte den Elfmeter sicher ins untere rechte Eck zum 1:0. Der Club präsentierte sich auch danach orientierungslos. Mittelfeldroutinier Jan Polak spielte einen Rückpass in die eigene Hälfte, fand dabei aber keinen Mitspieler, sondern Moritz Hartmann. Der lief allein auf Rakovsky zu, zielte aber vorbei (43.).
Nach der Pause wechselte der Club sieben Spieler aus, gefährlicher blieben aber die Schanzer. Roger traf mit einem Freistoß aus 20 Metern zum 2:0 (51.) flach ins Torwarteck. Raphael Schäfer – in der Halbzeit eingewechselt – sah dabei alles andere als gut aus. Auf der Gegenseite parierte der eingewechselte André Weis mit einer starken Reaktion einen Kopfball von Tomas Pekhart (57.). Im Anschluss verflachte die Partie. Einziger Höhepunkt: Pekhart verkürzte nach einer flachen Hereingabe von Robert Koch auf 1:2 (84.). Dabei blieb es.
Beim FCI standen ab Mitte der zweiten Halbzeit vier Spieler aus der eigenen U23 auf dem Rasen. „Ihnen gilt ein besonderes Lob“, sagte Hasenhüttl. Dennoch weiß der Österreicher um den engen Kader und kündigte bis zum Saisonstart kommende Woche noch Neuzugänge an.
FC Ingolstadt: Özcan (46. Weis) – Da Costa, Zant, Matip (60. Mijatovic) , Soares (46. Bauer), Morales, Roger, Groß – Hinterseer (46. Lappe) , Hartmann (60. Günther-Schmidt) , Leckie (60. Jainta)
1. FC Nürnberg: Rakovsky (46. Schäfer) – Angha (46. Pachonik, 67. Bihr), Petrak (76. Özdemir), Bulthuis (46. Pinola), Ramirez – Schöpf (46. Koch), Polak, Evseev (67. Ott), Gebhart (46. Füllkrug) – Colak (46. Mlapa), Sylvestr (46. Pekhart)
Tore: 1:0 Morales (40., FE), 2:0 Roger (51.), 2:1 Pekhart (84.) Zuschauer: 2600 (in Roth).