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FC Ingolstadt: Jubel-Explosion in der 96. Minute

Ingolstadt Es ist nur schwer in Worte zu fassen, was sich gestern Abend in der 96. (!) Minute in Ingolstadt abspielte. Es war in jedem Fall der pure Wahnsinn, eine Jubel-Explosion, als der Ball nach einem Kopfball von Marvin Matip zum 3:2 im Tor von Fortuna Düsseldorf einschlug. Fünf Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Dr. Jochen Drees angezeigt, selbst die waren da bereits abgelaufen.

Nach dem Tor war niemand beim FC Ingolstadt mehr zu halten. Die Akteure auf dem Platz rannten Richtung Marvin Matip, die Ersatzspieler und Betreuer rannten, Trainer Ralph Hasenhüttl rannte. Den weitesten Weg hatte Keeper Ramazan Özcan. Aber auch er rannte über den ganz Platz. Letztlich begruben knapp 30 Mann den Torschützen in einer großen Jubeltraube unter sich, während die Fans auf den Rängen feierten, als wäre der Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht worden.

„Ich dachte, ich sterbe“, sagte Marvin Matip später scherzend, nachdem er unbeschadet aus der riesigen Menschentraube über sich herausgekommen war. „Erst hatte ich Angst, dass es Abseits war, dann war es pure Erleichterung und Glück“, versuchte Matip die Gefühle nach seinem Tor zu beschreiben.

„Da brechen alle Dämme“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl, „für solche Momente lebt man im Fußball“. Ein große Eruption der Emotionen also, der viele kleinere in einem Spiel voller Wendungen vorausgegangen waren. Hasenhüttl wusste, dass er und seine Mannschaft auch einen deutlich ruhigeren Abend hätten verbringen können. Es lief die 29. Minute, als Stefan Lex nach einem Zuspiel von Pascal Groß allein auf das Düsseldorfer Tor zulief und von Adam Bodzek von den Beinen geholt wurde. Dafür gab es Elfmeter und regelkonform die Rote Karte.

Überzahl und 1:0, die Partie wäre wohl gelaufen gewesen, hätte Alfredo Morales verwandelt. Aber der Mittelfeldspieler schoss schwach und Michael Rensing parierte. Ein kleiner Nackenschlag, dem ein noch größerer Folgen sollte. Nach einem fatalen Rückpass von Danilo Soares brachte Joel Pohjanpalo die Gäste in Führung (33.). Im Anschluss brauchte der FCI ein paar Minuten, um sich zu erholen. Mathew Leckie köpfte in der ersten Hälfte noch an den Außenpfosten (44.). Nach dem Wechsel drückte der FCI vehement. Zunächst klärte Schmidtgal einen Kopfball von Benjamin Hübner auf der Torlinie (54.), dann wuchtete der eingewechselte Moritz Hartmann die Kugel mit einem Linksschuss zum 1:1 in die Maschen (65.).

Im Gegensatz zur späteren Freude musste sich Hasenhüttl dann zunächst die Hände vors Gesicht schlagen. Düsseldorf ging nach einem Konter durch Ihlas Bebou erneut in Führung. „Auch danach haben wir ein paar Minuten gebraucht“, sagte Matip, „aber wir haben alle an die Wende geglaubt“. Hasenhüttl brachte den langen Andre Mijatovic als Stürmer. Der Kroate vergab zwar zweimal, dafür war Mathew Leckie nach einem Freistoß von Pascal Groß mit dem Kopf erfolgreich (86.). Der Treffer läutete die fulminante Schlussphase ein. Mit der letzten Aktion der Partie brachte Groß noch einmal einen Freistoß in den Strafraum (96.). Dann kamen Marvin Matip und die große Jubel-Explosion.

FC Ingolstadt 04: Özcan – Levels (61. Hartmann), Matip, Hübner, Danilo – Roger, Groß, Morales (53. Pledl) – Lex, Hinterseer (77. Mijatovic), Leckie Fortuna Düsseldorf: Rensing – Schauerte, Bomheuer, Bodzek, Schmidtgal (81. Bruno Soares) – Schmitz, Fink – Erat, Liendl (76. Lambertz), Bellinghausen – Pohjanpalo (72. Bebou)

Zuschauer: 10606 – Tore: 0:1 Pohjanpalo (33.), 1:1 Hartmann (65.), 1:2 Bebou (74.), 2:2 Leckie (86.), 3:2 Matip (90.+6) – Besonderes Vorkommnis: Morales scheitert mit Foulelfmeter an Rensing (30.)

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