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Jagdgeschwader übernimmt Flugbetrieb auf dem Lechfeld
![Das Jagdbombergeschwader 32 wird im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr in Lagerlechfeld aufgelöst. Die Neuburger übernehmen das Lechfeld. Das Jagdbombergeschwader 32 wird im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr in Lagerlechfeld aufgelöst. Die Neuburger übernehmen das Lechfeld.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Das Jagdbombergeschwader 32 wird im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr in Lagerlechfeld aufgelöst. Die Neuburger übernehmen das Lechfeld.
Ein fliegender Verband - zwei Flugplätze, das ist ab 1. April Realität für das Jagdgeschwader 74. Denn mit der Migration der neuen Flugplatzstaffel „Lechfeld“, die für den künftigen Flugbetrieb südlich von Augsburg zuständig sein wird, sind die Neuburger um ein neues Aufgabenpaket angewachsen.
Zur Erklärung: Zum 31. März wird das Jagdbombergeschwader 32 im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr aufgelöst. Die Tornados werden nach Schleswig und Büchel verlegt. Der Militärflugplatz Lechfeld bleibt als Ausweichflugplatz erhalten. Und dazu hat die Luftwaffe das JG 74 mit einer neu aufgestellten Flugplatzstaffel, die für den Flugbetrieb auf dem Fliegerhorst südlich von Augsburg verantwortlich ist, ausgestattet.
Eines gleich vorweg. „Die Flugplatzstaffel wird aber nicht Nachfolger des JaboG 32“, erklärt Oberstleutnant Frank Gräfe, obwohl der künftige Staffelchef – das wird Oberstleutnant Jürgen Rüb – auch die Aufgabe des Kasernenkommandanten für den Flugplatz und die Lechfeldkaserne mit übernimmt. Die Aufgaben des Standortältesten werden vom Kommodore in Penzing übernommen.
Frank Gräfe übernimmt am 20. März
Gräfe als derzeitiger Kommodorestellvertreter übernimmt am 20. März in Neuburg das Geschwader und informierte vorab alle Führungsverantwortlichen über die künftigen erweiterten Aufgaben des Verbandes. „Wir sind nur eine der zahlreichen Dienststellen auf dem Lechfeld“, sagt Gräfe mit Blick auf die Hauptaufgabe, der Sicherstellung des Flugbetriebs. „Damit stellen wir sicher, dass die Luftwaffe den Flugplatz Lechfeld weiterhin nutzen kann“, so der Oberstleutnant.
Mit der Migration der sogenannten Flugplatzstaffel „Lechfeld“ ist das Jagdgeschwader 74 zusätzlich für rund 125 Soldaten und zivile Arbeitnehmer Heimat geworden. Originäre Hauptaufgabe des Personals ist, den Flugplatz Lechfeld als Ausweichflugplatz mit eingeschränkten Öffnungszeiten – von bis zu 40 Stunden pro Woche und jährlich mindestens 1000 Anflüge – zu betreiben.
Der Neuburger Kasernenkommandant Hauptmann Peter Stöcher war mit den vorbereitenden Planungen beauftragt und erklärte bei dem Treffen der Geschwaderführung die Arbeitsschwerpunkte sowie die Zielsetzungen und die nötigen Maßnahmen. Beispielsweise soll ein Liegenschaftsnutzungskonzept erstellt und mittelfristig die Infrastruktur angepasst werden. Das künftige Personal der neuen Flugplatzstaffel ist bestimmt, das bereits vorhandene Material sowie die Infrastruktur ist identifiziert, die Bewachung und sonstige zentrale Aufgaben sind festgelegt und Aufgaben der Flugsicherung und die fliegerärztliche Versorgung sind geregelt.
Wichtige Aufgabe ist die Flugsicherung
Die IT-Anbindung bereitet allen Beteiligten noch einige Kopfschmerzen. Aber auch dies wird bis zum Start am 1. April im Wesentlichen erledigt sein. Die administrative Zuständigkeit verbleibt beim Bundeswehrdienstleistungszentrum Fürstenfeldbruck. So sind zwei Zentren für ein Geschwader zuständig. Dies ist gelebte Realität in der Bundeswehr und ihrer neuen Aufgabenverteilung.
Startbahn wird saniert: Zehn Monate keine Flüge
Auch die geplante Verlegung des Flugbetriebes des JG 74 im Jahr 2014 wirft ihre Schatten voraus. Grund dafür sind anstehende Baumaßnahmen und damit verbunden die Platzschließung in Neuburg. Neben dem Neubau eines Towers wird ab 3. März 2014 die Start- und Landebahn auf der Basis Zell generalsaniert. Die Arbeiten dauern circa neun Monate. Der gesamte Flugbetrieb findet in diesem Zeitraum auf dem neuen zweiten Zuhause des JG 74 statt, dem Lechfeld. Dabei liegt die Priorität auf der uneingeschränkten Einsatzbereitschaft der Nato-Alarmrotte. Zusätzlich wurde das JG 74 mit einem Ausbildungsauftrag versehen und wird in den kommenden Jahren auch Flugschüler ausbilden. Mit der Indienststellung der Flugplatzstaffel und der Verlegung wird deutlich, dass die Luftwaffe weiterhin auf dem Lechfeld vertreten ist.
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