Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Erinnerung: Gegen das Vergessen

Erinnerung

Gegen das Vergessen

    • |
    Er wird in München mit dem Austrian Holocaust Memorial Award ausgezeichnet: Hugo Höllenreiner. Er und seine Familie, sie sind Sinti, wurden 1943 deportiert.
    Er wird in München mit dem Austrian Holocaust Memorial Award ausgezeichnet: Hugo Höllenreiner. Er und seine Familie, sie sind Sinti, wurden 1943 deportiert. Foto: NS-Dokumentationszentrum München / Astrid Ackermann

    Ingolstadt Am Donnerstag wird der Ingolstädter Hugo Höllenreiner mit dem Austrian Holocaust Memorial Award ausgezeichnet. Die internationale Auszeichnung wird ihm im Jüdischen Museum München verliehen. Die Laudatio hält der Münchener Oberbürgermeister Christian Ude.

    Höllenreiner war 1943 als Kind mit seinen Eltern, Großeltern, Geschwistern und vielen Verwandten deportiert worden. Er kommt in das sogenannte „Zigeuner-Lager“ in Auschwitz-Birkenau. Zwei Jahre dauert die Leidenszeit in den Lagern. Josef Mengele quält ihn und einen seiner Brüder mit brutalen medizinischen Experimenten. Später erlebt Höllenreiner den Aufstand der Sinti und Roma, als die SS das Lager auflösen will. Über Ravensbrück und Mauthausen kommt er schließlich nach Bergen-Belsen, wo er im April 1945 befreit wird. Höllenreiner, inzwischen 79 Jahre alt, berichtet seit Jahren schon öffentlich über das, was er erleben musste.

    „Herausforderung, sich in diese Kindheit hineinzuversetzen“

    Andreas Maislinger, Vorsitzender des Österreichischen Auslandsdienstes, begründet die Auszeichnung von Hugo Höllenreiner so: „Wir wollten das diesmal in Deutschland machen. Und die Auszeichnung soll immer an einen Menschen gehen, der sie verdient, der aber noch nicht soviel Anerkennung bekommen hat.“ Hugo Höllenreiner sei eine besonders beeindruckende und charismatische Persönlichkeit. Seit über 20 Jahren trete er als Zeitzeuge auf. Maislinger: „Ich empfinde tiefen Respekt vor einem Menschen, der so über das sprechen kann, was er erlebt hat. Das ist ja immer wieder auf’s Neue eine Herausforderung, sich in diese Kindheit hineinzuversetzen. (nr)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden