Es war so spannend und so warm in der Ratiopharm-Arena, dass Thorsten Leibenath im letzten Viertel erstmals in dieser Saison sogar sein Jacket auszog. Seine Mannschaft spannte ihren Trainer und die 6000 Zuschauer wieder einmal mächtig auf die Folter, aber am Ende stand im ersten Spiel der Halbfinalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft doch ein Ulmer 77:65-Sieg gegen Würzburg.
Sechsminütiger Blackout ohne ein einziges Ulmer Pünktchen
Dabei sah es in der ersten Halbzeit lange nach einer ganz sicheren Sache für den Tabellenzweiten der Hauptrunde aus, denn Ulm lag nach einem Korbleger vom Tommy Mason-Griffin nach gut 13 Minuten mit 21 Zählern vorne (33:12). Es folgte aber ein sechsminütiger Blackout ohne ein einziges Ulmer Pünktchen und Würzburg verkürzte mit einem 19:0-Lauf auf 33:31. Auch zur Pause war das Spiel beim Stand von 39:33 wieder völlig offen und gut vier Minuten vor dem Ende glich der Aufsteiger aus Mainfranken durch Ben Jabobsen sogar zum 63:63 aus. Steve Esterkamp mit zwei Dreiern sowie Per Günther mit einem tollen Ballgewinn an der Seitenlinie, einem anschließend selber verwandelten Schnellangriff und vier verwandelten Freiwürfen machten den Sack schließlich doch noch zu.
"Ich bin stolz auf die Energie meiner Mannschaft. Leider hatten wir nicht genug davon", kommentierte der Würzburger Trainer John Patrick, während der Ulmer Matchwinner Steve Esterkamp ganz bescheiden blieb: "Wenn andere Spieler im Mittelpunkt stehen, dann macht mir das gar nichts aus. Ich bin schließlich hier, um Spiele zu gewinnen."
Per Günther war mit 16 Punkten auch bester Ulmer Werfer, Esterkamp kam auf 15 Zähler.