Die nationale Elite ist bei der deutschen Meisterschaft komplett versammelt, aber Lokalmatadore muss man beim Familienfest der Leichtathleten am kommenden Wochenende im Donaustadion mit der Lupe suchen. Zehnkämpfer Tim Nowak kämpft seit gestern bei der U20-Weltmeisterschaft in Eugene im amerikanischen Bundesstaat Oregon um eine Medaille, für einen Wettkampf der Aktiven wäre er mit seinen 19 Jahren ohnehin noch zu jung. Mathias Brugger und Julius Sommer, seine Vereinskameraden vom SSV Ulm 1846, hätten möglicherweise über 110 Meter Hürden starten können. Beide sind aber am kommenden Wochenende beim Thorpe-Cup im Einsatz, dem Zehnkampf-Ländervergleich zwischen Deutschland und den USA in Marburg. Auch der bereits für die Europameisterschaft in Zürich qualifizierte Arthur Abele wurde vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nach Marburg beordert, um ein paar Disziplinen zu absolvieren, und die Ulmer Leichtathleten sind deswegen ein bisschen angesäuert. Der beste Zehnkämpfer des Ausrichters SSV 1846 wäre bei der deutschen Meisterschaft gerne im Hürdenlauf gestartet, und er hätte durchaus Chancen auf die Teilnahme am Endlauf gehabt. Thomas Kurschilgen, der Sportdirektor des DLV, begründet die Entscheidung für Marburg: „In Ulm kann er nur in einer Disziplin antreten, in Marburg in mehreren. Das ist im Sinne des Athleten.“
Maria Herbinger fehlen nur vier Zentimeter
Um vier Zentimeter hat Maria Herbinger eine DM-Teilnahme verpasst. Die Ulmer Weitspringerin verbesserte vor wenigen Tagen ihre persönliche Bestleistung auf 6,26 Meter, die Norm liegt aber bei 6,30. Für Lokalkolorit sorgt somit im Donaustadion nur die Ulmer Mädchenstaffel, die am Sonntag ab 12.50 Uhr in einem der Zeitläufe über viermal 100 Meter startet. (pim)