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Sieben-Schwaben-Medaille für Neurochirurg Richter

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Sieben-Schwaben-Medaille für Neurochirurg Richter

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    Von Dagmar Königsdorfer Ulm - Ein wissenschaftliches Symposium hatte sich der langjährige Leiter des Bezirkskrankenhauses Günzburg und Neurochirurg an der Universität Ulm - Professor Dr. Hans-Peter Richter zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand - am Tag seines 65. Geburtstages - gewünscht.

    So referierte der ehemalige Vizepräsident der Universität Ulm, Professor Dr. Jürgen Aschoff, über spirituelle Kräfte in tibetischer Medizin, Professor Dr. Dieter Wuttke, emeritierter Ordinarius für Deutsche Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Bamberg, über den Zusammenhang zwischen Wissenschaften und Künsten.

    Die Gratulanten im Großen Saal des Ulmer Stadthauses zollten Richter in mehrsprachigen Referaten und Grußworten hohe Anerkennung auch für sein humanitäres und soziales Engagement in Entwicklungsländern, vor allem in Benin. Auf die enge Kooperation in Forschung und Lehre zwischen dem Günzburger Bezirkskrankenhaus und der Universität Ulm wies Professor Dr. Reinhard Marre, leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm, hin.

    Hier habe Richters Klarsicht, seine persönliche Ethik und Fähigkeit, komplizierte Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren, eine wichtige Rolle gespielt. Auch der schwäbische Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert wies auf Richters Leistung hin, das Günzburger Bezirkskrankenhaus zu einer Klinik entwickelt zu haben, die national einen Spitzenplatz einnimmt und auch international als Vorzeigehaus gilt.

    Reichert verlieh Richter die Sieben-Schwaben-Medaille für sein Lebenswerk, das stets auf der Wahrung der Grenzen des Verantwortbaren aufgebaut habe. Verschiedene Facetten und Interessen von Richters an Literatur und Kriegstheorien interessierter Persönlichkeit beleuchtete das philosophische Referat des Direktors der Neurochirurgischen Klinik der französischen Universität Clermont-Ferrand, Professor Dr. Bernard Irthum, eines langjährigen Wegbegleiters Richters. Irthum wählte Richters persönliche Leidenschaft für das Laufen als Metapher für das menschliche Leben. "Gehen führt zur Öffnung des Menschen gegenüber der Welt", sagte Irthum. Leben sei letztlich Gehen, und zu gehen sei dem Menschen seit Beginn seiner Geschichte wesensimmanent. Nur, wer sich bewege, könne Spuren hinterlassen.

    Bewegung sucht Hans-Peter Richter auch im Ruhestand. Er will die Entwicklung der Neurochirurgie in Kamerun, Nepal und Benin vorantreiben und denkt über seinen möglichen Einsatz bei "Ärzte ohne Grenzen" nach.

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