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Bundesliga: Vom Leiden eines Frankfurt-Fans

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Vom Leiden eines Frankfurt-Fans

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    Till Franzmann
    Till Franzmann

    Mindelheim Fans von Eintracht Frankfurt dürften derzeit keine leichten Wochen durchleben: Ihr Klub steht auf einem direkten Abstiegsplatz, und nur wenn beim Meister in Dortmund Punkte geholt werden, besteht noch eine Chance auf den Klassenerhalt. Keine guten Aussichten also vor dem letzten Spieltag der Liga, der am Samstag über die Bühne gehen wird. Überraschend ist aber, dass auch im Unterallgäu mit den Hessen mitgefiebert wird – nämlich von Till Franzmann. Der Mindelheimer Notar ist in Rheinland-Pfalz aufgewachsen und glühender Fan der Frankfurter Eintracht.

    Herr Franzmann, Sie sind Fan von Eintracht Frankfurt. Wie kommen Sie denn dazu?

    Franzmann: Es gibt bei mir eine väterliche Liebe zur Eintracht. Ich bin in Ingelheim in der Nähe von Wiesbaden aufgewachsen und mein Vater hat mich immer ins Stadion mitgenommen. Und seitdem gehört mein Herz der Eintracht.

    Sie haben sogar eine Dauerkarte.

    Franzmann: Nein, nicht mehr. Aber acht Jahre lang, von 2001 bis 2009 hatte ich eine Karte, zuvor war ich auch schon Frankfurt-Fan.

    Damit haben Sie’s derzeit nicht gerade leicht.

    Franzmann: Nein, jetzt nicht und auch früher nicht. Aber das war der Grund für mich, mir keine Dauerkarte mehr zu holen. Es ist frustrierend, acht Stunden von Mindelheim nach Frankfurt zu fahren, sich 90 Minuten schlechten Fußball anzuschauen und der ganze Tag ist im Eimer. Aber das sucht man sich ja nicht aus – wenn es danach geht, müsste man Bayern-Fan sein.

    Aber jetzt ist es doch besonders schlimm, oder?

    Franzmann: Das hätte kein Mensch gedacht nach dieser Hinrunde, auch wenn da schon viele glückliche Siege dabei waren. Immerhin haben wir am letzten Spieltag der Hinrunde noch Dortmund geschlagen. In der Rückrunde scheint aber alles wie verhext. Das zeigt sich am besten an Gekas, dem Stürmer. Der trifft ja absolut gar nichts mehr.

    Für schlechte Schlagzeilen sorgten zuletzt auch die Fans der Eintracht. Nach dem Heimspiel gegen Köln stürmten sie teils mit Eisenrohren bewaffnet das Spielfeld und demolierten eine Fernsehkamera.

    Franzmann: Keine wie auch immer geartete sportliche Leistung kann so etwas rechtfertigen. Als Fan dieser Mannschaft macht mich so etwas wütend und ich schäme mich auch. Speziell, weil ich weiß, dass das Frankfurter Publikum gemischt und die Stimmung eigentlich fröhlich ist.

    Kommen wir zur Sache: Schafft’s die Eintracht noch mit dem Klassenerhalt?

    Franzmann: Nein. Aus eigener Kraft ist es nicht mehr schaffbar. Selbst bei einem Sieg wäre es eng. Aber ich glaube nicht, dass Dortmund sich die Feier trüben lassen möchte.

    Aber Dortmund ist doch schon sicher Meister, es kann doch sein dass die einen Gang zurückschalten.

    Franzmann: Ganz ehrlich: So, wie die Eintracht gerade spielt, hätten sie auch gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund keine Chance.

    Was machen Sie denn, wenn es tatsächlich in Liga zwei gehen sollte?

    Franzmann: Nichts, ich hab das ja schon zwei Mal erlebt. Obwohl: Mein Abonnement für Sky werde ich dann wahrscheinlich kündigen.

    Haben Sie Glückbringer, die Sie vor dem Fernseher postieren?

    Franzmann: Nur meinen 14 Monate alten Sohn, der eine Eintracht-Kappe aufsetzt.

    Macht er das freiwillig?

    Franzmann: Nein, natürlich nicht. Er behält sie aber auch nur einige Sekunden auf. Und wie viel Glück das bringt, kann man ja sehen.

    Ihr Sohn ist auch schon Eintracht-Fan?

    Franzmann: Na ja, so richtig wird sich das erst noch entscheiden. Mein Schwiegervater will ihn immer für den HSV begeistern. Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn der Junge hier in Bayern zum Bayern-Fan wird. Dann hätte er zumindest ein paar Erfolgserlebnisse.

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