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Jugendfußball: Neues Jahr, neue Saison – und weitere Wege

Jugendfußball

Neues Jahr, neue Saison – und weitere Wege

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    Die Unterallgäuer Jugendfußballer im A- und B-Jugendbereich müssen sich auf weite Wege einstellen.
    Die Unterallgäuer Jugendfußballer im A- und B-Jugendbereich müssen sich auf weite Wege einstellen. Foto: Hans Eberle

    Karl-Heinz Giegerich hat Wort gehalten – wenn auch nur ganz knapp. Im Juli des vergangenen Jahres hatte der Jugendspielleiter des Fußballkreises Allgäu auf der Unterallgäuer Spielgruppentagung versprochen, dass trotz der Umstellung der Ligenstruktur im A- und B-Jugendbereich kein Verein über die Maßen strapaziert werde. In den Aufstiegsrunden werde es zwar weitere Wege zu fahren geben, „aber keine Angst: Die Strecke, die ich heute Abend gefahren bin, muss keiner zurücklegen“, versprach Giegerich, der aus Oberstaufen nach Mittelneufnach gekommen war.

    Nun, es sind gerade einmal rund zehn Kilometer, die Giegerichs Versprechen halten lassen. Denn in der Aufstiegsrunde 1 der B-Junioren muss die SG Zaisertshofen nahezu den gleichen Weg fahren – bis nach Oberstaufen nämlich. Hinzu kommen Reisen nach Buching, Wildpoldsried, Winterrieden und entweder Oberbeuren oder Füssen. Letzteres Reiseziel ist noch nicht ganz fix, da noch ein Sportgerichtsurteil aussteht und somit noch nicht klar ist, ob der TSV Oberbeuren oder der FC Füssen in der Aufstiegsrunde 1 steht. „Wir wussten ja vorher, dass es weitere Wege geben wird. Aber dass es uns gleich so trifft. Ein, zwei Gegner aus unserem Gebiet wären schon ganz gut gewesen“, sagt Wolfgang Ruf, Jugendleiter des TSV Zaisertshofen. Doch das war offenbar nicht geplant. Denn die Teams, die sich schon in den Qualifikationsgruppen gegenüberstanden, treffen nun nicht mehr aufeinander. Aus jeder der sechs Qualifikationsgruppen spielt nun ein Vertreter in einer der drei Aufstiegsgruppen. Ein Wiedersehen ist damit ausgeschlossen, weitere Wege automatisch gegeben.

    Eine weitere Sache, die Wolfgang Ruf etwas Kopfzerbrechen bereiten, sind die Anstoßzeiten. „Die B-Jugend spielt normalerweise am Sonntagvormittag um halb elf.“ Für Spieler, Trainer und Betreuer heißt das: früh aufstehen. Doch Ruf gewinnt der Einteilung auch etwas Positives ab: „Man trifft mal auf andere Mannschaften. Die kennen wir nicht, und die kennen uns nicht.“

    Dass es überhaupt zu dieser Neueinteilung kam, ist dem Mangel an gemeldeten Mannschaften in diesen Altersklassen geschuldet. Wie bereits berichtet gab der Fußballkreis Allgäu aufgrund der wenigen Mannschaftsmeldungen im A- und B-Juniorenbereich die Kreisklassen auf und ersetzte diese durch sogenannte Qualifikationsgruppen. Hier sollten zunächst die Mannschaften zusammengefasst werden, die sich geografisch nahe sind. Nach Abschluss der Qualifikationsrunde zur Winterpause sollten dann die neuen Ligen nach der jeweiligen Spielstärke eingeteilt werden. Für die drei Erstplatzierten einer jeder Qualifikationsgruppe sollte es drei Aufstiegsrunden geben, deren Meister im Frühjahr in die Kreisliga aufsteigen darf.

    Soweit die Theorie. In der Praxis bedeutete dies, dass sämtliche Spiele der Qualifikationsrunde auch vor der Winterpause stattfinden mussten. Und da trat ein Problem auf: Wegen des winterlichen Wetters konnten eben nicht alle Partien gespielt werden. Beispielsweise standen bei den A-Junioren in der Qualifikationsgruppe 2 noch drei Partien aus (SV Oberegg – TSV Mittelneufnach; JFG Oberes Günztal – TSV Kammlach; SC Unterrieden – FC Buchloe), in der Qualifikationsgruppe 2 bei den B-Junioren waren es ebenfalls drei Partien, die nicht mehr ausgetragen werden konnten (FC Benningen – FSV Kirchdorf; FSV Lamerdingen – SV Oberrieden; TSV Mittelneufnach – JFG Oberes Günztal). Was also tun? Genau für diesen Fall haben sich die Spielgruppenleiter bei ihrem Kreisausschuss im September in Waltenhofen ein Hintertürchen offengehalten. Gemäß der Spielordnung des Bayerischen Fußballverbandes, nach der sie in strittigen Fällen auf Kreisebene die Entscheidungsgewalt haben, wurde damals beschlossen, dass in einem besonderen Fall ausgefallene und nicht mehr ansetzbare Spiele schlicht mit 0:0 gewertet werden sollten.

    Gesagt, getan: Die angesprochenen Spiele wurden allesamt mit 0:0 gewertet – ohne, dass sich dadurch am Tabellenbild gravierendes geändert hätte. Keine Mannschaft wurde bevor- oder benachteiligt. „Da hatten wir richtig Glück“, gibt Spielgruppenleiter Horst Gerstenbrand zu. „Im Nachhinein hätte ich den ersten Spieltag früher ansetzen müssen“, sagt er. Das hätte womöglich mehr Luft für die Nachholspiele gebracht. Allerdings: Wirklich gefeit sind die Nachwuchskicker und Spielleiter nie vor schlechtem Wetter. Deshalb sieht Gerstenbrand diese Ausnahmeregel auch positiv: „Wenn nichts anderes mehr geht, dann machen wir es lieber so.“

    Anfang Dezember setzten sich die Spielgruppenleiter und Kreisspielleiter Giegerich in Buchloe zusammen und feilten an den neuen Aufstiegsgruppen. Nun stehen sie fest und geben den Vereinen gleich einmal einen Vorgeschmack auf die mögliche Kreisliga. Denn: „Wenn man in die Kreisliga aufsteigt, sind solche Auswärtsfahrten normal“, sagt Wolfgang Ruf.

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