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Discgolf: Mit Frisbees einlochen

Discgolf

Mit Frisbees einlochen

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    Gutes Auge und noch bessere Wurftechnik sind beim Discgolf gefragt.
    Gutes Auge und noch bessere Wurftechnik sind beim Discgolf gefragt. Foto: Anja Worschech

    „Achtung vor fliegenden Scheiben“ hieß die Devise kürzlich im Wörishofer Ostpark. Denn dort organisierte der Wörishofer Frisbeeverein „Beez on chains“ das Discgolfturnier „Allgäu Open“ im Rahmen der „German Tour“, einer deutschlandweiten Turnierserie im Frisbeesport.

    Obwohl es diesen Sport schon seit Ende der 1970er Jahre gibt, ist er noch nicht so bekannt. Doch der seit einem Jahr fest installierte Parcours im Bad Wörishofer Ostpark trägt dazu bei, dass dieser ungewöhnliche Sport immer mehr Anhänger findet. Beim Discgolf versuchen die Sportler ihre Frisbees mit so wenig Würfen wie möglich in die 64 bis 160 Meter entfernten Körbe zu zielen. Bäume, Büsche und Teichs kommen als erschwerende Hindernisse hinzu. Auch die wechselnden Windverhältnisse machen den Wörishofer Parcours anspruchsvoll.

    Für die 45 Discgolfer der „Allgäu Open“ stellten diese Bedingungen eine reizvolle Herausforderung dar. Die Sportler spielten in gemischten Altersgruppen zu je fünf Leuten. Vier Mal muss der Parcours mit insgesamt neun Bahnen absolviert werden. Wer am Ende die wenigstens Würfe gebraucht hat, wird Gesamtsieger. Doch hinter den Frisbeewürfen, die für den Zuschauer so leicht und einfach aussehen, steckt viel Technik, Ausdauer und Kraft.

    Zu einer der Discgolfgruppen gehört der 17-jährige Franz Rötzsch des Wörishofer Frisbeevereins, der in seiner Altersgruppe sogar den ersten Platz belegte. Auch seine anderen Gruppenmitglieder Ewald Tkocz, Markus Moßig, Michael Stelzer und Birgit Lingenhel, die aus Innsbruck in Österreich kommt, schlagen sich sehr gut in ihrer zweiten Runde durch den Ostpark. Dabei hat es ihnen das Wörishofer Parkgelände besonders angetan. „Hier herrscht ein gutes Flair. Der Park ist so schön gepflegt und offen“, sagt Michael Stelzer. Auch die anderen bereuen ihr Kommen nicht, obwohl sie schon einen anstrengenden ersten Turniertag in Ofterschwang hinter sich haben.

    An den markierten Startstellen bereiten sie sich auf ihren Wurf vor. Um die Windrichtung zu überprüfen, werfen sie etwas Gras in die Luft und wählen danach einen entsprechende Frisbee aus ihrem Sortiment aus. Bei manchen umfasst das bis zu 20 Flugscheiben. Nach einem gelungenen Wurf klatschen sie sich anerkennend ab. Keine Spur von Konkurrenzdenken. Sie geben sich Tipps, fachsimpeln und reißen sogar Witze. Doch sobald der Nächste am Start ist, herrschen absolute Ruhe und Konzentration.

    Und so spielen sie sich im Parcours von Bahn zu Bahn quer durch den Ostpark. Im Laufe eines Turniertages kommen da schon mal bis zu sechs Laufkilometer und etwa 130 Würfe zusammen. Da ist Ausdauer gefragt. Pro Bahn benötigen die Spieler bis zu fünf Würfen. Wenn es sehr gut läuft, wie beim ehemaligen Vizeeuropameister im Discgolf, Michael Stelzer, gelingt eine Bahn auch schon mal mit zwei technisch einwandfreien Würfen. „Es macht Spaß“, sagt der 27-Jährige. Aber: „Man merkt den Wind. Man braucht hier mehr und verschiedene Wurfarten“, sagt Stelzer. Sein Ergebnis nach Turnierschluss kann sich sehen lassen. Er ist Zweitbester in der Gesamtwertung. Mit dem Fliegen der Scheiben und den erreichbaren Weiten begründet er seine Faszination für diesen ungewöhnlichen Sport. „Und man kommt in der ganzen Welt rum und lernt massig Leute kennen“, ergänzt er.

    Auch Michael Tkocz aus Geislingen ist „top zufrieden“ mit seiner zweiten Spielrunde. Ihm gefällt der Frisbeesport als Gemeinschaftserlebnis gleichermaßen wie die Lockerheit und die freundschaftliche Atmosphäre in der Gruppe. Außerdem könne man den Sport überall ausführen.

    Als Körbe dienen dann Mülltonnen, Bäume und Pfosten. „Man kann sich gar keinen umweltfreundlicheren Sport vorstellen“, sagt Tkocz. Das Wörishofer Turnier löste bei allen Teilnehmern aufgrund der Location große Begeisterung aus. Deshalb soll das Turnier auch im kommenden Jahr wieder stattfinden.

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