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Leichtathletik: Er hört nicht (auf)

Leichtathletik

Er hört nicht (auf)

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    Christoph Bischlager hat erneut das Wurf-Triple gewonnen und bereitet sich nun auf den Saisonhöhepunkt vor: die Deaflympics im türkischen Samsun.
    Christoph Bischlager hat erneut das Wurf-Triple gewonnen und bereitet sich nun auf den Saisonhöhepunkt vor: die Deaflympics im türkischen Samsun. Foto: Anton Schneid

    Christoph Bischlager ist in der Werfer-Zunft der Gehörlosensportler ein wahrer Ausnahmeathlet. Das bewies es nun erneut bei der Deutschen Leichtathletikmeisterschaft in Halle/Saale. Denn zum sechsten Mal seit 2011 hat er dabei das sogenannte „Wurf-Triple“, den Sieg beim Kugelstoßen, Diskus- und Speerwerfen, gewonnen.

    Den Auftakt zu seinem erneuten Dreifach-Erfolg und den deutschen Leichtathletikmeistertiteln Nummer 90 bis 92 war am ersten Wettkampftag der Kugelstoßwettbewerb. Im zweiten Versuch stieß Bischlager, der für den GSV München startete, die Kugel auf 13,63 Meter – und hatte damit gegenüber seinem ärgsten Verfolger am Ende einen Vorsprung von rund dreieinhalb Metern. „Im letzten Versuch wollte ich einen drauf packen und die Kugel weiter fliegen lassen, aber da übertrat ich leider. Der Versuch war sicher am weitesten“, sagte Bischlager. Doch auch so reichte es zum Sieg, vor Oliver Starke aus GSBV Halle/Saale und Bischlagers Vereinskamerad Philip Gloos.

    Tag zwei begann mit dem Diskuswerfen – „meine momentane Lieblingsdisziplin“, wie Bischlager sagt. Gleich im ersten Versuch ließ er die Scheibe auf die Siegerweite von 43,10 Metern segeln. Auch sonst waren alle seine Versuche über der 40-Meter-Marke. Wie im Kugelstoßen belegte Oliver Starke den zweiten Rang vor seinem Vereinskollegen Felix Martens. Der Abschluss war der Speerwurf. Auch hier war der erste Versuch Bischlagers zugleich auch der weiteste mit 46,16 Metern. „So weit habe ich schon lange nicht mehr geworfen“, so Bischlager. Leon Giesert von GSBV Halle/Saale und Philip Gloos (GSV München) belegten die Plätze zwei und drei. Für Bischlager geht es nun ins einwöchige Trainingslager nach Kienbaum, ehe der absolute Saisonhöhepunkt ansteht: die Deaflympics im türkischen Samsun. „Ich werde dort im Diskuswurf an den Start gehen“, so Bischlager. Insgesamt schickt der Deutsche Gehörlosensportverband neun Athleten (fünf Frauen und vier Männer) nach Samsun. Mit dabei sind mit Nadine Brutscher sowie Georgina Schneid zwei weitere Athletinnen vom GSV München. Kein Wunder, sammelte Bischlagers Verein bei der Deutschen Meisterschaft der Gehörlosen in Halle/Salle wieder viele Meistertitel und Medaillenplätze. Mit 21 Gold-, 25 Silber- und 26 Bronzemedaillen stellten die Münchner die erfolgreichste Mannschaft.

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