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Geschickter Schachzug

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Geschickter Schachzug

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    Jean-Claude Juncker bleibt nicht nur vorläufig im Amt. Er hat auch beste Chancen die bevorstehenden Neuwahlen zu gewinnen. Falls Luxemburgs Sozialdemokraten gehofft hatten, den Dauer-Premier endlich loszuwerden, haben sie sich geirrt. Galt Juncker in den vergangenen Monaten als amtsmüde, so ist davon nur noch wenig zu spüren. Immerhin hat der einstige „Mister Euro“ seine hochfliegenden EU-Job-Träume noch nicht aufgegeben.

    Er weiß: Die Chancen auf einen Job in Brüssel erhöhen sich, wenn er als Regierungschef amtiert. Schon allein deshalb wird er sich erneut zur Wiederwahl stellen.

    Tatsächlich ist dem Ministerpräsidenten damit ein durchaus geschickter Schachzug gelungen. Indem er Fehler im Umgang mit dem Luxemburger Geheimdienst eingestanden hat, machte er zugleich den Blick frei für jene, die ihm zugestehen, dass ein Premier einen von Kriminellen unterwanderten Agentenstab nicht so kontrollieren kann, wie es der zuständige Parlamentsausschuss oder andere Aufsichtsbehörden hätten tun müssen.

    Damit hat sich Juncker nicht reingewaschen, aber er steht zumindest so gut da, dass weiteren Jahren an der Spitze des Landes nichts im Wege steht. Zumal die Wähler ihm offenbar vertrauen.

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