Ein paar Tage blieb es ruhig in der Affäre um Christian Wulff. Die Vorwürfe wurden kleinlicher, die Staatsanwaltschaft nahm keine Ermittlungen gegen den Präsidenten auf. Doch jetzt holt Wulff erneut die niedersächsische Vergangenheit ein. Auch wenn es diesmal nicht direkt um ihn, sondern um Vorwürfe gegen seinen ehemals engsten Vertrauten Olaf Glaeseker geht.
Bislang besteht „nur“ der Verdacht der Bestechlichkeit. Aber wenn es tatsächlich so war, dass der damalige Regierungssprecher Gratis-Urlaube von einem Party-Veranstalter annahm, den er selbst mit Aufträgen versorgte, dann wird sich rasch die Frage stellen: Was wusste Wulff von den Umtrieben?
Wulff entließ Glaeseker ohen Angabe von Gründen
Spätestens im Dezember hat er etwas erfahren. Denn da entließ das Präsidialamt Glaeseker – ohne Angabe von Gründen. Es ist anzunehmen, dass der Rauswurf etwas mit den Ermittlungen zu tun hatte. Doch Wulff und Glaeseker hatten schon als Ministerpräsident und Sprecher in Hannover ein enges Verhältnis. Wenn Glaeseker tatsächlich bestechlich war und Wulff davon wusste, dann ist es mit der Ruhe endgültig vorbei.