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Kommentar: Es bleibt spannend

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Es bleibt spannend

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    Es bleibt spannend
    Es bleibt spannend

    Auktionen sind für ihren Nervenkitzel bekannt. Das können alle Sammler von Edlem und Erlesenem bestätigen. Gestern war aber nicht etwa Sotheby’s oder Christie’s Schauplatz höchster Spannung, sondern die Börse. Wie hoch werden die Zinsen sein, die Italien und Spanien berappen müssen, um das dringend benötigte Geld am Kapitalmarkt zu bekommen? Es waren überraschend günstige Zinssätze.

    Daraus zu schließen, dass die Kreditgeber Vertrauen zu den Sparprogrammen der beiden hoch verschuldeten Länder fassen, wäre aber verfrüht. Sicher, der italienische Ministerpräsident Mario Monti und sein Expertenteam sind glaubwürdiger als die Vorläuferregierung unter Silvio Berlusconi. Aber der Erfolg dieser Auktion an den Finanzmärkten ist weniger Monti und seinem spanischen Amtskollegen Rajoy zuzuschreiben als der Europäischen Zentralbank. Ihre umstrittene Geldspritze von fast einer halben Billion Euro Ende vergangenen Jahres zeigt Wirkung.

    Von einer positiven Signalwirkung für die Schuldenkrise kann auch deshalb noch nicht gesprochen werden, weil die Auktion gestern nur ein erster Testlauf war. Italien und Spanien müssen in diesem Jahr noch hohe Summen aufnehmen. Den Beginn machten sie mit kurzfristigen Papieren. Die Bewährungsprobe kommt erst noch, wenn sie ihre langjährigen Anleihen platzieren. Gewähren die Investoren auch dann geringe Zinssätze, kann wirklich von einer ersten Entspannung gesprochen werden.

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