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Kommentar: Das Moskauer Trauma

Kommentar

Das Moskauer Trauma

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    Winfried Züfle
    Winfried Züfle Foto: Wagner

    Das hätten Medwedew und Putin doch 2008 im Konflikt mit Georgien beachten sollen. Aber damals sind sie mit ihren Truppen einmarschiert, ohne sich um das Völkerrecht und die UN zu kümmern.

    Es handelt sich also um ein vorgeschobenes Argument, mit dem Russlands Außenminister Lawrow jetzt das Veto gegen eine Syrien-Resolution des Weltsicherheitsrats begründet. In Wahrheit befürchtet Moskau weiteren Bedeutungsverlust. Mit aller Macht will der Kreml verhindern, dass der Westen und die Arabische Liga, die ihre Solidarität mit dem protestierenden syrischen Volk weiß Gott spät entdeckt haben, nach Libyen einen weiteren Sieg erringen. Und sei er vorerst nur moralischer Natur.

    Offen wird es nicht gesagt: Aber die Blockade einer Syrien-Resolution ist eine Retourkutsche für den großzügigen Umgang des Westens mit der Libyen-Resolution. Russland und China wollen kein zweites Mal zulassen, dass die westlichen Mächte um den kleinen Finger bitten und dann die ganze Hand nehmen. Was dies für das Volk in Syrien bedeutet, scheint in Moskau und Peking nicht zu interessieren.

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