Auch am Mittwoch hatten die Männer der Tauchgruppe der Bereitschaftspolizei München bis Redaktionsschluss keinen Erfolg bei der Suche nach dem untergegangenen Schwimmer am Spitzer Weiher bei Geltendorf. Ein 31-jähriger Urlauber aus Franken hatte wie berichtet am Donnerstagabend durch den 12 bis 14 Grad kalten Baggersee schwimmen wollen und war in der Seemitte verschwunden. Die Polizei geht von einem Badeunfall aus. Der junge Mann war zu Besuch bei Verwandten, die sahen, wie er unterging und die Polizei alarmierten.
Waren am Donnerstagabend noch viele Rettungskräfte im Einsatz, hat seit Freitag allein die Polizei die Suche übernommen. Der 3,7 Hektar große Weiher wurde unter anderem mit einem Sonargerät abgesucht. Das Problem ist jedoch der dichte Bewuchs des kleinen Gewässers, wie auch der Taucheinsatzleiter Christian Reichel erläutert. Er erschwert die Suche und täuscht das Sonar. "Man sieht so gut wie nichts." Die Wassertiefe liege zwar bei gerade drei bis sechs Metern, der Bewuchs reiche jedoch bis fast an die Oberfläche.
Boot fährt am Seil entlang
Es handelt sich nicht um Schlingpflanzen, vorstellen muss man sich die Weiherflora offensichtlich eher wie Gras. Die Taucher müssen nun dieses Pflanzendickicht durchkämmen und sich auf ihren Tastsinn verlassen.
Gestern wurde ein Seil über den Weiher gespannt, an dem die zwei Polizeiboote entlanggezogen werden. Vom Boot aus werden wiederum Taucher an Seilen geführt, um eine Rastersuche gewährleisten zu können. Insgesamt waren zwölf Taucher der Bereitschaftspolizei München mit zwei Booten im Einsatz. Die Suche dauerte gestern bis gegen 19 Uhr und soll heute fortgesetzt werden.
Die Gemeinde hat für den Spitzer Weiher ein Badeverbot ausgesprochen und bereits am Freitag entsprechende Schilder aufstellen lassen, die auf einen Polizeieinsatz hinweisen. Auch vom Fischereiverein Geltendorf gibt es ein Angelverbot. In erster Linie geht es laut Bürgermeister Wilhelm Lehmann darum, dass die Polizei ungestört arbeiten kann.
Er geht davon aus, dass das Badeverbot bestehen bleibt, solange der Mann nicht gefunden ist. Den Bürgermeister stört die Vorstellung, dass dort gebadet wird, während der Mann noch vermisst wird.
Wann das Gewässer die Leiche freigibt, ist nach Lehmanns Informationen ungewiss. "Niemand kann sagen, ob und wann der Tote nach oben steigt." Stephanie Millonig