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Bahnhof Geltendorf: In luftiger Höhe zu Gleis 2 und 3

Bahnhof Geltendorf

In luftiger Höhe zu Gleis 2 und 3

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    Keine Achterbahn, sondern ein Fußgängersteg wird derzeit am Geltendorfer Bahnhof gebaut. Über diesen Übergang sollen die Bahnkunden während der Bauarbeiten die Bahnsteige 2 und 3 erreichen können.
    Keine Achterbahn, sondern ein Fußgängersteg wird derzeit am Geltendorfer Bahnhof gebaut. Über diesen Übergang sollen die Bahnkunden während der Bauarbeiten die Bahnsteige 2 und 3 erreichen können. Foto: Gerald Modlinger

    Auf Umwege müssen sich voraussichtlich ab Ende März Bahnkunden in Geltendorf einstellen, vor allem dann, wenn sie von der Ammerseebahn in die S-Bahn oder den Regionalverkehr nach München umsteigen wollen. Während des in den nächsten Monaten laufenden Bahnsteigumbaus sind die Züge auf den Gleisen 2 und 3 nicht mehr über die vorhandenen Treppen erreichbar, sondern nur noch über eine neue Fußgängerüberführung, die derzeit errichtet wird. Gestern stellte die Deutsche Bahn (DB) das Bauvorhaben, für das rund 3,7 Millionen Euro veranschlagt sind, vor.

    Wie berichtet begannen die Bauarbeiten bereits im Februar unter anderem mit Rammarbeiten für neue Oberleitungsmasten. Kern des Projekts ist der barrierefreie Umbau des Mittelbahnsteigs. Damit gehbehinderte Personen ohne Stufe in die S-Bahn gelangen können, muss der Perron von derzeit 76 auf 96 Zentimeter über Gleisniveau erhöht werden, erklärt Heiko Hamann vom Bahnhofsmanagement in München. Damit das aber nicht mit den Höhenansprüchen für einen barrierefreien Zugang in die Regionalzüge kollidiert, wird wiederum das Gleis 2 um 20 Zentimeter angehoben: Für den Regionalverkehr gilt nämlich weiterhin der 76-Zentimeter-Standard. Außerdem erhält der Zugangsbereich zu den Zügen einen Blindenleitstreifen. Gleichzeitig will die Bahn die komplette Bahnsteigausstattung mit Dach, Mobiliar, Beschallung und Beleuchtung erneuern. Auch die Treppen werden neu gebaut. Die Bahnsteige werden somit während der Bauzeit nicht auf den bisherigen Wegen erreichbar sein. Deshalb wird über die Oberleitungen der Gleise 1 und 2 derzeit ein Fußgängersteg aufgestellt, der eine Höhe von rund 6,50 Meter überwindet.

    Etwas längere Wege müssen besonders diejenigen auf sich nehmen, die von der Ammerseebahn oder vom südlichen Parkplatz in Züge nach München (um)steigen wollen. Sie müssen nämlich erst den Bahnhof ganz unterqueren und dann an der Nordseite über den Steg zurück an den Mittelbahnsteig gehen. Die Aufzüge bleiben zwar während der Bauzeit in Betrieb, Hamann bittet jedoch die „sportlich-dynamischen Fahrgäste“ die Lifte älteren und gehbehinderten Personen oder Bahnkunden mit Kinderwagen zu überlassen.

    Bis Herbst – bei günstigem Baufortschritt bis Sommer – soll der Mittelbahnsteig wieder über die Unterführung und die neu gebauten Treppen erreichbar sein. Im nächsten Jahr werde dann die Ausstattung erfolgen: Dabei wird unter anderem das Dach auf rund 100 Meter verlängert bis über die bislang unbedeckten Windschutzhäuschen und zu den Aufzügen.

    Die 2007 begonnene stufenfreie Umgestaltung des Geltendorfer Bahnhofs wird damit abgeschlossen sein. Sie ist laut Hamann Teil eines großen, von der öffentlichen Hand finanzierten Umbauvorhabens an den derzeit 149 S-Bahn-Stationen in und um München.

    „Wir freuen uns auf die Verbesserungen“, bekundete Bürgermeister Wilhelm Lehmann bei dem Pressetermin. „Bei allen positiven Aspekten“, wo der Rathauschef, wolle er aber auch die fehlenden Toiletten ansprechen, musste jedoch gleich selbst einräumen, dass die Bahn bei sich keine Zuständigkeit dafür sehe.

    Wenn 2014 der Mittelbahnsteig erneuert ist, werden sich weitere Bauarbeiten anschließen. Unter anderem wird die Unterführung in Richtung Eresing auf zwei Fahrspuren verbreitert und ihre Durchfahrtshöhe vergrößert. Das elektronische Stellwerk und Gleiserneuerungen in Richtung Kaufering werden weitere Vorhaben sein.

    Vom späten Freitagabend bis zum frühen Montagmorgen (8. bis 11. März) wird der Geltendorfer Bahnhof wegen der Bauarbeiten gesperrt sein. Lediglich die Ammersee-Bahn kann uneingeschränkt fahren. Die Bahn setzt auf der Strecke München-Allgäu und im S-Bahn-Verkehr Ersatzbusse ein. Die Deutsche Bahn informiert auf ihrer Internetseite über Einzelheiten.

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