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Ammersee-West: Gleiches Wasser, andere Struktur

Ammersee-West

Gleiches Wasser, andere Struktur

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    Hier besichtigen vor über einem Jahr Gemeinderäte der Verbandskommunen der Wasserversorgungsgruppe Ammersee-West den Brunnen bei Bischofsried. Brunnen, Hochbehälter und Aufbereitungsanlage gehören immer schon dem Verband, jetzt sollen auch die Wasserleitungen in den Orten hinzukommen.
    Hier besichtigen vor über einem Jahr Gemeinderäte der Verbandskommunen der Wasserversorgungsgruppe Ammersee-West den Brunnen bei Bischofsried. Brunnen, Hochbehälter und Aufbereitungsanlage gehören immer schon dem Verband, jetzt sollen auch die Wasserleitungen in den Orten hinzukommen. Foto: Stephanie Millonig

    Der Zweckverband Wasserversorgungsgruppe Ammersee-West mit Sitz in Schondorf versorgt die Gemeinden Schondorf, Utting, Eching, Greifenberg sowie die Dießener Ortsteile Riederau und Bierdorf mit Trinkwasser. Der Verband, bei dem Schondorfs Bürgermeister Alexander Herrmann den ersten Vorsitz hat, wird als Innenverband geführt. Die Mitgliedsgemeinden entsenden jeweils den Bürgermeister und zwei Gemeinderäte als Verbandsräte. Nun soll der Zweckverband in einen Außenverband umgewandelt werden.

    Die Gründe dafür erläuterte Herrmann bei der jüngsten Schondorfer Gemeinderatsitzung. Bisher ist der Zweckverband umlagefinanziert, das bedeutet, bei allen Investitionen zahlen die Kommunen zunächst aus ihrem Haushalt mit. In den kommenden vier Jahren erwartet Herrmann hier Ausgaben in Millionenhöhe. So müsse der Hochbehälter in Schondorf für 3,1 Millionen Euro saniert werden, für den Trinkwasserbrunnen Bischofsried und die Wasseraufbereitung in Schondorf sind jeweils etwa 400000 Euro fällig und der Notverbund Eching-Greifenberg wird etwa 350000 Euro kosten. Als Grund für die Investitionen nannte Herrmann, dass die Anlagen alt sind.

    In die Jahre gekommen sind auch die Wassernetze, die noch den Kommunen selbst gehören. Auch hier muss laut Herrmann investiert werden, denn die Reparaturkosten durch Wasserrohrbrüche steigen stetig an. Die kommunalen Wassernetze würden bei einer Umwandlung in den Verband übergehen. Möglich wären hier zwei Varianten, erläuterte er. Bei der ersten Variante wird der Preis, den der Verband zahlt, über Umlagen finanziert. Greifenberg und Echign müssten kräftig dazuzahlen. Wie der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft, Andreas Hanel erklärte, müssen Zuschüsse undHerstellungsbeiträge abgezogen werden.

    In der zweiten Variante ist vorgesehen, dass die Kommunen den errechneten Wert ihres Netzes bezahlt bekommen und so Geld in die Gemeindehaushalte gespült wird. Für Schondorf wären das Einnahmen von 1,03 Millionen Euro, für Eching 280 000 Euro, für Greifenberg 590000 Euro und für Utting 1,34 Millionen Euro. Hier müsste der Zweckverband einen entsprechenden Kredit in Höhe von 3,25 Millionen Euro aufnehmen.

    Wie Hanel ausrechnete, würde der neue Wasserpreis ab 2017 einheitlich bei 1,17 Euro pro Kubikmeter liegen. Allerdings ohne die neuen Investitionskosten, die sowohl bei einem Innen- als auch beim Außenverband den Wasserpreis in die Höhe treiben wird, da dieser kostendeckend berechnet wird. Die Kalkulation des Wasserpreises würde bei einem Außenverband nicht mehr jede Kommune einzeln vornehmen, sondern vom Zweckverband festgelegt.

    Die Wasserpreise sind derzeit in Greifenberg mit 0,90 Euro pro Kubikmeter am günstigsten, da dort keine kalkulatorischen Abschreibungskosten berücksichtigt würden, erläuterte Hanel. In Schondorf und Eching kostet ein Kubikmeter Wasser 1,15 Euro und in Utting 1,13 Euro. Verbraucher in Riederau und Bierdorf bezahlen laut Internetseite des Zweckverbandes 1,21 Euro pro Kubikmeter. Dießen will jedoch aus dem Verband aussteigen, um wie Geschäftsstellenleiter Erich Neugebauer dem LT sagte, in der eigenen Gemeinde ein verwaltungstechnische Einheit zu erreichen. Geliefert wird das Wasser jedoch vorerst weiterhin vom Zweckverband.

    In der Gemeinderatsitzung in Schondorf wurde die Umwandlung auch kritisch gesehen. Für Variante eins sprach sich Rainer Jünger aus. Angesichts der angespannten Haushaltslage waren aber viele für Variante zwei. Mit zwei Gegenstimmen votierten die Räte für die Umwandlung.

    Positiv aufgenommen wurde der Vorschlag in der Gemeinde Eching. Ohne große Diskussion votierten die Gemeinderäte bei der jüngsten Echinger Gemeinderatsitzung für die Umwandlung in der Variante zwei. Wenn auch die Gemeinderäte in Utting und Greifenberg mehrheitlich zustimmen, kann die Umwandlung weiter vorangetrieben werden.

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