Rohmilch, wie sie im Fachjargon genannt wird, direkt vom Erzeuger ist so frisch, wie die Kuh sie gibt. Die Kühe, das sind unter anderem Elsa, Uschi und Eva. Sie produzieren mit ihren 62 Kolleginnen täglich 1500 Liter frische Milch. Landwirtschaftsmeister Widmann, der den Hof seit vier Jahren bewirtschaftet, erklärt den Bearbeitungsprozess: "Die frisch gemolkene Kuhmilch wird unbearbeitet filtriert, dann auf fünf Grad Celsius herabgekühlt und über den Milchautomaten an den Verbraucher täglich frisch als sogenannte Rohmilch abgegeben." Rohmilch ist weder ultrahocherhitzt noch pasteurisiert oder homogenisiert. Sie unterliegt besonders strengen Hygienevorschriften, die durch das Veterinäramt regelmäßig kontrolliert werden. Durch diese "Nichtbehandlung" bleiben die natürlichen Inhaltsstoffe wie Vitamine und Fettgehalt weitestgehend erhalten. "Wer den Fettgehalt der Milch vor dem Verbrauch verringern möchte, kann die Milch durch Zugabe von Wasser einfach strecken", sagt Jungbäuerin Daniele Widmann und gibt gleich noch weitere Verbrauchertipps: "Die Milch sollte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden." Der Hinweis am Automaten, dass die Milch vor dem Verzehr abgekocht werden solle, ist aus lebensmittelrechtlichen Gründen so vorgeschrieben. "Wir trinken die Milch aber so, wie die Kuh sie liefert. Frisch und ungekocht ist sie ein wahrer Genuss, so wie man sich naturbelassene Lebensmittel wünscht", sagen beide übereinstimmend. Gezapft wird an der Milchtankstelle im Hof in bereitgestellte Literflaschen oder in selbst mitgebrachte Behältnisse. Die Menge bestimmt der Kunde durch den Einwurf von Kleingeld in den Automaten. Dieser berechnet automatisch die Abgabemenge, die vom Verbraucher vor dem Abfüllvorgang am Display abgelesen werden kann. Der Service steht an sieben Tagen rund um die Uhr zur Verfügung. Die Bedienung ist selbsterklärend.
Robert Widmann betreibt seinen 80 Hektar großen Milchviehbetrieb im fünften Jahr. Die 65 Kühe produzieren täglich rund 1500 Liter Milch, die überwiegend an eine Großmolkerei geliefert wird. Die Jungkälber werden zur Aufzucht oder zur Bullenmast verkauft. Der Hof ist seit 1670 in Familienbesitz und vor 28 Jahren von Altkaufering an den Schwiftinger Weg ausgesiedelt. (hewa)