Unglaublich, aber wahr: Bis in die Mitte der 1950er Jahre hinein wurden in der Schweiz nicht nur Waisenkinder, sondern auch Söhne und Töchter alleinerziehender Mütter zwangsweise in Pflegefamilien gegeben. Über ihr hartes Schicksal haben die meisten ehemaligen Verdingkinder ein Leben lang geschwiegen, zu groß war die Scham. Der Schweizer Regisseur Markus Imboden („Frau Rettich, die Czerni und ich“) hat ihr Schicksal nun auf die große Leinwand gebracht.
Max kämpft um die Anerkennung des Bauern Bösigers
Max (Max Hubacher) ist 12 Jahre alt, als er auf dem ärmlichen Hof der Bösigers landet. Der Junge arbeitet hart und erntet anfangs auch die Anerkennung des Bauern (Stefan Kurt), der dem kargen Boden unter widrigsten Bedingungen die Ernte abringt. Doch mit der Rückkehr des Bösiger-Sohns Jakob (Max Simonischek) vom Militär kehren Gewalt und Demütigung in Max Alltag ein. Schlimmer noch ergeht es der 15-jährigen Berteli (Lisa Brand), die regelmäßig vergewaltigt wird. Die Kinostarts vom 25. Oktober
Zwar bricht Markus Imboden die Tragik der Handlung gelegentlich durch heitere Momente, aber das Wissen um den Realitätsbezug der Geschichte lässt den Zuschauer nie wirklich aufatmen. Stefan Kurt und Katja Riemann stellen sich völlig uneitel in den Dienst der Sache, auch die jugendlichen Hauptdarsteller berühren durch ihr Spiel.
In der Schweiz erntete der Film mehrere Auszeichnungen und hervorragende Zuschauerzahlen. Wer sich dieser schweren Geschichte aussetzt, wird mit einer intensiven Filmerfahrung belohnt.