Michael Nyqvist, der aus den "Millennium"-Verfilmungen bekannte schwedische Schauspieler, ist am Dienstag im Alter von 56 Jahren gestorben. Das berichteten skandinavische Medien am Abend übereinstimmend unter Berufung auf die Familie. Der Schauspieler sei "friedlich im Kreis seiner Familie" gestorben, nachdem er ein Jahr lang gegen eine Lungenkrebserkrankung angekämpft habe.
Michael Nyqvist in der "Millennium"-Trilogie
In den drei Verfilmungen der "Millennium"-Thriller aus der Feder von Stieg Larsson ("Verblendung", "Verdammnis", "Vergebung") hatte Nyqvist den Journalisten Mikael Blomqvist gespielt. In seiner Heimat war der Schwede auch als Theaterschauspieler bekannt.
Nyqvist, der eine Frau und zwei Kinder hinterlässt, trat in seiner Schauspielkarriere in mehr als 50 Filmen auf. International bekannt wurde er erst mit der Rolle des Journalisten Mikael Blomkvist, der neben der Hackerin Lisbeth Salander die Hauptfigur der Erfolgsromane des verstorbenen Autors Stieg Larsson ist. Seit 2011 spielte Nyqvist in mehreren Hollywood-Produktionen mit. 2010 veröffentlichte er seine Autobiografie, die seine Kindheit bei Adoptiveltern und die Suche nach seinen leiblichen Eltern beschreibt.
In "Colonia Dignidad" spielte Nyqvist außerdem bereits Seite an Seite mit Emma Watson und Daniel Brühl. In dem Polit-Thriller spielt Nyqvist den ehemaligen evangelischen Jugendpfleger Paul Schäfer, der 1961 in Chile die "Colonia Dignidad" gründete. In dem 30000 Hektar großen Areal lebten hinter dem Zaun bis zu 300 Menschen unter einem autoritären Sektenregime, das Männer und Frauen streng voneinander trennte, seine Mitglieder zu Fronarbeit zwang und in dem Kinder von dem Gründungsvater regelmäßig sexuell missbraucht wurden. Für seine Rolle wurde Nyqvist hoch gelobt, die Produzenten des Films gewannen 2015 den Bayerischen Filmpreis. dpa/afp/AZ