Das Panorama Museum auf dem einstigen Schlachtfeld war extra für das 14 mal 123 Meter große Ölgemälde gebaut worden. Gezeigt werden auch Fotos und Teile des Briefwechsels zwischen dem Künstler und dem DDR-Kulturministerium. Tübke hatte 1976 den Auftrag für das Monumentalwerk erhalten und arbeitete rund zwölf Jahre daran. Kurz vor dem Ende der DDR, im September 1989, wurde es im Beisein der SED-Politprominenz übergeben.
Die bis zum 11. Oktober laufende Schau ist zugleich eine Reverenz an den Leipziger Maler, der am 30. Juli 80 Jahre alt geworden wäre. Das auf eine riesigen Leinwand gespannte Bild zog bislang rund 2,2 Millionen Menschen an.
Ursprünglich als ein reines Schlachtenpanorama zur 450. Wiederkehr der Thüringer Bauernaufstände 1524/25 unter Führung des Theologen Thomas Müntzer geplant, konnte Tübke sich mit seiner Konzeption durchsetzen. Er schuf ein geschichtsträchtiges Werk von hoher Verallgemeinerungskraft, in dem Liebe und Hass, Geburt und Tod versinnbildlicht werden. Die Sonderschau ergänze die große Retrospektive im Leipziger Bildermuseum, sagte Museumsdirektor Gerd Lindner.
Erstmals wird auch enthüllt, welchen Anteil die acht jungen Maler an dem Werk haben, die den Meister bei seinem Mammutwerk unterstützten. Um auserwählt zu werden, mussten sie zuvor monatelang in Werkstätten den Pinselstrich Tübkes üben, bis kein Unterschied mehr zu erkennen war. Tübke selbst - so belegt ein akribisch von ihm geführtes Maltagebuch - hat knapp die Hälfte des Panoramas selbst gemalt. Von ihm stammen die meisten der 3000 Figuren, Gebäude und Tiere. Den Hintergrund überließ er zumeist seinen Helfern.