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Erneuerbare Energien haben im Stromnetz Vorfahrt

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Erneuerbare Energien haben im Stromnetz Vorfahrt

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    Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem Kernkraftwerk Gundremmingen. Über ein erfolgreiches Geschäftsjahr informierten (von links) Christoph Quick (Kaufmännischer Geschäftsführer), Dr. Helmut Bläsig (Technischer Geschäftsführer) und Gerhard Hackl (Leitung Produktion). Foto: Weizenegger
    Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem Kernkraftwerk Gundremmingen. Über ein erfolgreiches Geschäftsjahr informierten (von links) Christoph Quick (Kaufmännischer Geschäftsführer), Dr. Helmut Bläsig (Technischer Geschäftsführer) und Gerhard Hackl (Leitung Produktion). Foto: Weizenegger Foto: Weizenegger

    "Das vergangene Jahr wurde durch die Diskussion über das Energiekonzept der Bundesregierung geprägt", sagte der Kaufmännische Geschäftsführer, Christoph Quick, beim Jahrespressegespräch. "Die gesamte Mannschaft am Standort hat sich natürlich darüber sehr gefreut", versicherte er. Die Betreiber des Kraftwerks sehen sich als Partner der erneuerbaren Energien. Quick betonte: Die erneuerbaren Energien haben immer Vorfahrt im Netz.

    "Es gibt auf dem Strommarkt nicht nur auf der Nachfrage-, sondern auch auf der Angebotsseite eine große Schwankungsbreite." Das Kraftwerk müsse flexibel auf solche Schwankungen reagieren. In den Nächten des 11. und 12. Dezember musste das Kraftwerk nach Angaben des Technischen Geschäftsführers Dr. Helmut Bläsig zum Beispiel die Leistung nach unten fahren. Eine größere Menge an Windenergie war die Ursache. Zehn Mal sei dies im vergangenen Jahr vorgekommen. "Solche Bedingungen gibt es in Norddeutschland schon oft. Auch in Bayern werden sie immer häufiger auftreten", war sich Bläsig sicher. Die Leistung des Kernkraftwerks könne in solchen Fällen bis auf 40 Prozent heruntergefahren werden.

    31 Behälter mit Brennelementen befinden sich derzeit im Zwischenlager im Kernkraftwerk. "Wir verfügen am Standort Gundremmingen über ausreichend Lagerkapazitäten für die Menge an abgebrannten Brennelementen, die durch die Laufzeitverlängerung um 14 Jahre hinzukommen", versicherte der Technische Geschäftsführer Bläsig. Platz besteht nach seinen Angaben für insgesamt 192 Behälter. Dass aus dem Zwischenlager ein Endlager werden könnte, stritt Bläsig ab. So weit werde es nicht kommen. Mit Beginn der Einlagerung dürften die Behälter 40 Jahre im Zwischenlager bleiben.

    Im vergangenen Jahr hat es laut Bläsig fünf sogenannte meldepflichtige Ereignisse im Kernkraftwerk gegeben. Diese seien aber alle auf der internationalen nuklearen Ereignisbewertungsskala Ines in die Kategorie 0 eingestuft worden. Das heißt, sie hätten keine oder nur geringe sicherheitstechnische Bedeutung gehabt. Im November wurden zwei defekte Brennelemente entdeckt und mussten ausgetauscht werden. Noch immer werden nach Angaben von Gerhard Hackl, Leiter der Produktion, die Brennelemente untersucht. "Das kann bis zu einem halben Jahr dauern."

    In Sachen Sicherheit möchte das Kernkraftwerk aufrüsten. "Eine Vernebelungsanlage ist in Planung", gab Bläsig auf Nachfrage zu. Allerdings könne er nicht einschätzen, wann diese realisiert werde. Es gebe andere Kraftwerke, bei denen die Sicherheit nicht so hoch wäre wie in Gundremmingen. Diese würden zuerst mit einer solchen Anlage zur Abwehr von Terrorangriffen ausgestattet werden.

    Auch einige Rekorde konnte das Kraftwerk vergangenes Jahr einfahren. Am 17. Juli 2010 haben die Blöcke B und C als erste Siedewasser-Doppelblockanlage in Europa die Marke von 500 Milliarden Kilowattstunden erreicht, berichtete Bläsig. Block C habe im vergangenen Jahr eine Strommenge von 10,9 Milliarden

    Die Zahl der Arbeitsunfälle sei auf einem so niedrigen Niveau wie noch nie. "Der Rückgang ist das Ergebnis langjähriger Anstrengungen und einer ganzen Reihe von Einzelmaßnahmen", so Bläsig. Zum Beispiel seien zahlreiche Schulungen durchgeführt worden. Führungskräfte wurden angewiesen, darauf zu achten, dass die geschulten Maßnahmen auch tatsächlich eingehalten werden.

    Bei den Mitarbeiterzahlen hat das Kraftwerk leicht zugelegt. Die Zahl der Beschäftigten ist nach Angaben des Kaufmännischen Geschäftsführers Quick von 830 auf 839 gestiegen. Aktuell werden 42 Auszubildende in sechs verschiedenen Berufsfeldern ausgebildet. Im nächsten Jahr steht im Mai die Revision von Block B an.

    Von Ende September bis Ende Oktober sollen Block C vom Netz genommen und die Brennelemente ausgetauscht werden. Dann soll auch das Modernisierungsprogramm fortgeführt werden.

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