Ich selber habe kein Smartphone – bis jetzt. Die Einschränkung mache ich, weil ich vermute, dem Smartphone-Hype nicht ewig standhalten zu können. Anfang dieses Jahres legten zwei meiner Bandkollegen beim gemeinsamen Mittagessen ihre neuen Smartphones auf den Tisch. Davor hatten sie einfache Handys. Ich war wirklich verwundert, denn bei ihnen hätte ich nicht gedacht, dass sie dem Hype nachgeben.
Ich gebe zu, die letzten Zeilen hören sich vielleicht so an, als sei ich enttäuscht oder sogar entsetzt von meinen Bandkollegen. So krass ist es aber natürlich nicht gemeint. Jeder darf sich kaufen, was er möchte. So viel Toleranz muss sein.
Ich selber komme aber bis jetzt sehr gut ohne Smartphone aus. Ich verwende mein altes Siemens M55 zum Telefonieren und SMS-Schreiben. Das geht problemlos und reicht mir. Nur der Akku könnte etwas länger halten, aber bei Smartphones halten sie ja auch nicht so lang. Das Chatten mit Freunden oder Nachrichtenschreiben erledige ich über Facebook und E-Mail. Skype verwende ich ebenfalls häufig. Deswegen brauche ich zusätzlich nicht auch noch ein Smartphone mit Internetzugang und WhatsApp, um jederzeit online zu sein oder mit Freunden schreiben zu können.
Wenn ich unterwegs bin und kurz mal etwas nachgoogeln möchte, wäre ein Smartphone natürlich praktisch. Das wird mir in solchen Situationen durchaus bewusst. Dann habe ich mir schon einige Male ein Smartphone gewünscht. So könnte ich schauen, wann der nächste Bus fährt, oder mich mithilfe einer Karte orientieren. Ständig mit dem Internet verbunden zu sein hat also schon Vorteile. Das gebe sogar ich als Smartphoneverweigerer zu. So nenne ich mich, weil ich mir wie ein Verweigerer vorkomme.
Meine Eltern würden mir sogar ein Smartphone kaufen, ich müsste nur „ja“ sagen. Doch ich möchte das nicht.
Ich habe nämlich die Vermutung, dass der ein oder andere Smartphone-Besitzer sogar süchtig nach seinem Telefon ist. Auch das Multitasking von Freunden und Bekannten nervt mich. Meine WG-Mitbewohnerinnen zum Beispiel schreiben manchmal neben einer Unterhaltung in WhatsApp. Ich finde das unhöflich, und ihnen fällt es teilweise nicht mal auf.
Ein angemessener Umgang mit dem Smartphone wäre für mich eine Gegenmaßnahme, die der Sucht Paroli bieten kann. Ein Zeitlimit beim Surfen im Internet zum Beispiel oder während einer Unterhaltung nicht in WhatsApp zu schreiben gehören für mich dazu. Außerdem stört es mich, wenn Personen ständig auf ihr Smartphone schauen müssen. Ich bin gespannt, wie meine Bandkollegen zukünftig damit umgehen werden. Ich jedenfalls halte vorerst an meinem alten Handy fest. Mal schauen, wie lange das noch gehen wird.