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FC Bayern München: Rot-weiße Party-Nacht

FC Bayern München

Rot-weiße Party-Nacht

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    Rot-weiße Party-Nacht
    Rot-weiße Party-Nacht

    Um 17.39 Uhr am Samstag war es so wieder so weit, wenige Minuten nach dem 3:0 (0:0)-Sieg des FC Bayern München gegen den FC Augsburg überreichte Ligapräsident Reinhard Rauball die Meistertrophäe in der ausverkauften Münchner Fußball-Arena an den nunmehr 23-maligen Titelträger. Bierduschen, Konfettiregen, Siegesgesänge im Stadion - dann ging's noch zum traditionellen Empfang auf dem Rathausbalkon. Kurz nach 21 Uhr zeigte sich das Team von Trainer Jupp Heynckes  schließlich mit der Meisterschale. Der Marienplatz war in ein rot-weißes Fahnenmeer getaucht. Nach dem Champions-League-Finale in zwei Wochen in London gegen Borussia Dortmund und dem Pokalendspiel am 1. Juni in Berlin gegen den VfB Stuttgart könnten noch zwei weitere Titelfeiern der Bayern folgen.

    Nach Durststrecke wieder ganz oben

    "Wir haben zwei Jahre eine Durststrecke gehabt. Aber jetzt stehen wir wieder da, wo wir hingehören - in der Bundesliga ganz oben", rief Kapitän Philipp Lahm den Anhängern zu. Der umjubelte Heynckes wollte den nach zuvor zwei titellosen Jahren "ausgehungerten" Fans nichts versprechen im Hinblick auf das große Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund: "Aber eins kann ich euch sagen. Wir werden alles daran setzen, am 25. das zu erreichen, wovon wir alle träumen!"

    Oberbürgermeister Christian Ude gratuliert dem FC Bayern

    Münchens Oberbürgermeister Christian Ude äußerte ebenfalls die Hoffnung, das Team nach dem Finale in Wembley und dem Pokalendspiel am 1. Juni in Berlin gegen den VfB Stuttgart wieder auf dem Balkon empfangen zu können. "Bis dahin alles Gute", wünschte Ude. Topstar Franck Ribéry stimmte quasi als Zeremonienmeister Fan-Lieder an.

    Philipp Lahm nahm erstmals die Schale als Spielführer entgegen

    "Das ist eine besondere Ehre gewesen", gestand Philipp  Lahm, der erstmals die Schale als Spielführer entgegennahm. Die größten Beifallsstürme erntete auf dem Weg zur Zeremonie Trainer Jupp Heynckes, der den Bierduschen seiner Spieler nach der Ehrung nicht entkommen konnte. "Normalerweise muss man flinke Beine haben, aber die habe ich nicht mehr", scherzte der 68-Jährige. "Wenn man es versucht, kann es sein, dass man sich einen Muskelfaserriss zuzieht, und das wollte ich nicht."

    Diese Spielsaison wird in die Annalen des FC Bayern eingehen

    Schon kurz nach dem Auftakt des Meister-Marathons hatte ein stolzer Heynckes seine durchnässten Klamotten in Lederhose und Trachtenhemd eingetauscht. "Die Mannschaft hat eine Saison gespielt, die in die Annalen eingehen wird", erklärte der scheidende Coach. Ausgelassen zelebrierten Lahm & Co. die Rückkehr der Schale nach München auf dem Rasen, wo auch die überdimensionalen Weißbiergläser zum Einsatz kamen. Und danach ging es weiter. "Wenn wir in zwei Wochen als junge Menschen nicht regenerieren, haben wir etwas falsch gemacht", kündigte Lahm eine lange Nacht an. Im Anschluss an die Feierlichkeiten im Stadion war ein Autokorso in die Innenstadt zur Präsentation auf dem Rathausbalkon geplant. "Jetzt fällt schon so ein Stück Last ab, jetzt können wir feiern", sagte Thomas Müller.

    Vor dem Feier-Marathon mussten die Bayern für ihren 600. Bundesliga-Heimsieg großen Widerstand brechen, ehe sie den FC Augsburg am Ende doch noch deutlich besiegten. Thomas Müller (69. Minute) sowie die eingewechselten Xherdan Shaqiri (82.) und Luiz Gustavo (87.) erzielten vor 71 000 Zuschauern die Tore gegen eine Augsburger Mannschaft, die trotz der Niederlage als Tabellen-16. am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Absteiger Greuther Fürth gute Chancen sogar auf den direkten Klassenverbleib hat.

    Bayern-Legenden Kahn und Beckenbauer jubelten mit

    Vor dem Anpfiff waren Bayern-Legenden von Franz Beckenbauer bis hin zum am meisten bejubelten Torwart-"Titan" Oliver Kahn für jeden der 22 früher errungenen Münchner Meistertitel ins Stadion eingezogen. Zudem wurde der scheidende Chefcoach Heynckes von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge unter tosendem Beifall mit einem Blumenstrauß offiziell verabschiedet. Der 68-Jährige wird am Saisonende den Trainerstuhl für Pep Guardiola räumen.

    Bayern gegen Barca - die bisherigen Duelle

    4 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage für den FC Bayern

    01.04.1996 Bayern München - FC Barcelona 2:2 (UEFA-Cup, Halbfinale)

    16.04.1996 FC Barcelona - Bayern München 1:2 (UEFA-Cup, Halbfinale)

    21.10.1998 Bayern München - FC Barcelona 1:0 (CL, Zwischenrunde)

    04.11.1998 FC Barcelona - Bayern München 1:2 (CL, Zwischenrunde)

    08.04.2009 FC Barcelona - Bayern München 4:0 (CL, Viertelfinale)

    14.04.2009 Bayern München - FC Barcelona 1:1 (CL, Viertelfinale)

    23.04.2013 Bayern München - FC Barcelona 4:0 (CL-Halbfinale)

    "Natürlich kommt da Wehmut auf", hatte Heynckes vor seinem persönlichen Finale in der Allianz Arena eingestanden. Sein letztes Bundesligaspiel wird er in einer Woche in Mönchengladbach seine gegen "große Liebe" Borussia bestreiten. "Das ist eine Konstellation wie in einem Drehbuch - so schließt sich der Kreis", schwärmte Heynckes.

    Der FC Augsburg lieferte ein spannendes Duell

    Der Meistercoach hatte - mit Daniel van Buyten für den gesperrt fehlenden Jérome Boateng in der Abwehr - seine vermutliche Elf für das Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund aufgeboten. Diese begann entschlossen, doch FCA-Schlussmann Alex Manninger parierte einen Kopfball von Thomas Müller nach Flanke von Arjen Robben überragend (6.). Bei der zweiten Münchner Großchance stand der österreichische Schlussmann ebenfalls goldrichtig, als ein Schuss von Mario Mandzukic ihm mitten ins Gesicht prallte (18.).

    Beflügelt von Rückhalt Manninger befreite sich der kampfstarke FCA. Tobias Werner hatte sogar das Führungstor auf dem Fuß, sein zu schwachen Abschluss konnte Nationaltorwart Manuel Neuer aber nicht überwinden (15.). Und als Dong-Won Ji im Zweikampf mit Javi Martínez im Strafraum zu Fall kam, reklamierten die Gäste Elfmeter (28.).

    Weinzierls Mannschaft war gut aufgestellt

    FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte sein Team gut eingestellt. Die Bayern taten sich lange schwer, ein Kombinationsspiel aufzuziehen. Ein Freistoß von Bastian Schweinsteiger flog knapp am Tor vorbei (47.). Auch offensiv wurden die Augsburger mutiger: Werner versuchte es volley (50., ein abgefälschter Schuss von Ji senkte sich auf die Latte (55.). Den Schwaben fehlte die Effektivität im Abschluss.

    Das sollte sich rächen - die Klasse der Münchner Offensiv-Stars setzte sich doch noch durch. Müller köpfte nach Flanke von Dante sein 13. Saisontor, Shaqiri und Gustavo trafen jeweils nach Vorarbeit von Franck Ribéry. Augsburg wurde so doch noch unter Wert geschlagen.

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