Es ist wieder so etwas wie Aufbruchsstimmung zu spüren im Ulmer Fußball. Die wichtigste von gleich mehreren guten Nachrichten, die gestern eingingen: Das Insolvenzverfahren wurde pünktlich am 30. Juni eröffnet, die Mannschaft des SSV Ulm 1846 wird damit in der kommenden Saison definitiv in der Oberliga Baden-Württemberg spielen. Außerdem hat das Management des FC Augsburg für ein Testspiel am Schwörmontag (21. Juli) fest zugesagt. Der Bundesligist kommt zum Nulltarif, alle Einnahmen dürfen die klammen Ulmer behalten. Und schließlich wird der 34-jährige Thorsten Rinke, der erst vor wenigen Wochen beim FV Illertissen seine Karriere als Spieler beendet hat, künftig im Management der Spatzen mitarbeiten. „Er ist unser wichtigster Neuzugang“, freut sich Anton Gugelfuß, der momentan zusammen mit dem früheren Landtagsabgeordneten und Stadtrat Thomas Oelmayer und anderen Mitstreitern an einer bodenständig-schwäbischen Zukunft für den Ulmer Fußball arbeitet.
Die ist trotz mehrerer positiver Signale aus der Politik und der Wirtschaft noch längst nicht gesichert. Für die Saison in der Oberliga planen die Ulmer mit einem Etat von 560000 Euro. Das ist zwar nur etwa die Hälfte der Summe, die in der vergangenen Spielzeit in der Regionalliga ausgegeben wurde. Aber es ist eben mehr Geld, als man derzeit in der Friedrichsau hat. „Da muss noch was reinkommen“, sagt auch Gugelfuß. Die Einnahmen aus dem Schwörmontagsspiel gegen den FCA sind sicher ein schöner Grundstock.
Peruzzi kommt aus Bubesheim und Sturm aus Wilhelmshaven
Gesichert ist inzwischen auch, dass die Ulmer am Schwörmontag gegen den Bundesligisten eine Mannschaft stellen können. Mit Johannes Ludmann und Max Bachl-Staudinger haben zwei weitere Spieler aus dem bisherigen Kader verlängert, daneben gibt es sogar ein paar Neuzugänge: Benjamin Sturm kommt zurück aus Wilhelmshaven, Florian Peruzzi aus Bubesheim und Stefan Steinle aus Burghausen. Weitere Gespräche mit Spielern und natürlich auch mit Kandidaten für den Vereinsvorstand werden geführt. Ich denke, wir werden ein schlagkräftiges Team in die neue Saison schicken können – in jeder Hinsicht“, sagt der Insolvenzverwalter Dr. Holger Leichtle.